Dick Laurent
„Modern Times“ ist dagegen ein zahnloses Alterswerk. Ich sehe das sonst nur bei Regisseuren so (Kubrick, Antonioni), aber irgendwann im Alter scheint mir das Gefühl für Timing und Wirkung verloren zu gehen und es wird ein inkonsequenter pathetischer Mischmasch aus versuchten Zitaten und Aussagen draus…
Hm, eigentlich ein ganz interessanter Vergleich. Wie Kubrick adaptiert auch Dylan historisches Material und versucht es in die Gegenwart zu übersetzten. Dadurch entsteht eine etwas aus der Zeit gefallene Atmosphäre. Dylan verstärkt den Kontrast noch gezielt mit dem Albumtitel. Ich würde deshalb nicht sagen, dass er sein Gefühl für Timing und Wirkung verloren hat, da genau dieser Effekt ja offensichtlich beabsicht war. Wie gewollt der Eindruck von Kubrick in Eyes Wide Shut eingesetzt wurde ist schon strittiger. Von verschrobenen Alterswerken würde ich weder bei dem einen noch bei dem anderen sprechen.
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