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Hab Dank, chomi!
chocolate milkDaughter:
Wunderbar dunkle Texte mit Melodien kombiniert die zwar melancholisch sind aber auch immer wieder hoffnungsvoll klingen (gut, das sieht vielleicht auch nicht jeder so, es kommt wohl drauf an, wie gut man diese Stimmung aushält). Von der Atmosphäre her ähnelt es dem Debütalbum von The xx und es ist ein Album der ruhigen Art – diese mädchenhafte Frau die diese Art Texte singt, ich mag diese Brüche, das Leben ist zumeist nunmal einfach nicht wie durch eine rosarote Brille betrachtet.
Hör dir mal Winter oder Youth oder Still an, wenn du magst.
An The XX musste ich bisher nicht denken, ich kenne die Band um Madame Croft allerdings auch nur in Auszügen. Ich finde Daughter, nach den von Dir genannten Songs zu beurteilen, angenehm sphärisch, ohne dabei in arg gediegene Soundwelten abzudriften. Das macht ein sehr geerdeten Eindruck andererseits und die Stimme lebt und leidet und fasziniert mich; wenn man die Tracks ein wenig zusammenzerrt und die Keyboards an die Wand stellt, könnten da sogar ein paar sehr hübsche Blasko oder Ternheim Titel herausspringen…
Kurz: Mir gefällts sehr! Wird gekauft.
P.S. „Kennengelernt“ habe ich die Dame übrigens durch das unfassbar gute Daft Punk Cover von[I] „Get lucky“, das ich derzeit mehrfach täglich höre und sehr lieb gewonnen habe.
chocolate milkJohn Grant:
Man sollte nicht den Fehler machen und „Pale Green Ghosts“ mit dem Vorgänger „Queen Of Denmark“ vergleichen, man sollte versuchen es so anzuhören als wäre es das Erste was man von John Grant hört. John Grant wechselt hier zwischen elektronischen und „folkigen“ Klängen. Auch in diesem Fall lohnt es sich auf die Texte zu achten. Am allermeisten beeindrucken mich aber wohl seine Stimme und, klar, seine direkten Texte. Zum Ende hin lässt es nach, aber es hat was!
Ja, es ist gerade die Stimme und diese bedrohliche Atmosphäre, die mich schon mit dem ersten Mal hören von „Pale green ghosts“ (dem Titeltrack) gefangen genommen hat. Das ist Musik, die eindringlich ins Ohr gerät, aber mit jeder Sekunde größer und faszinierender in die Höhe wächst, ehe zur Mitte Dutzende von Geräuschen, Beats, Bläsern, Streichern und Percussionelemente sich zu einer einzigen dunklen Wolke gebündelt haben. Einer meiner liebsten Tracks des Jahres! Mehr kenne ich allerdings tatsächlich nicht, auch „Queen of Denmark“ nicht, was den Zugang hier vielleicht sogar erleichtert.
Auf die Texte habe ich noch gar nicht geachtet, was ich aber nachholen werde, sobald das Album seinen weg zu mir gefunden hat. In der Hand war es schon mehrfach.
chocolate milkEnno Bunger:
Der Ben Folds der deutschsprachigen Indie-Pop-Musik! :) Kennst du auch schon die anderen Alben, sind sie auch so klavierlastig? Dieses Album ist auf jeden Fall, und ganz definitiv, hervorragend. Feine Sache, Album-Top 100 Kandidat. Stelle ich mir auch live sehr gut vor, das muss ich noch nachholen, habe ich leider bisher noch nicht geschafft (bin aber guter Dinge, dass ich es noch hinbekomme…)
Oh ja, unbedingt! „Wir sind vorbei“ war für mich ein Kronjuwel der letzten Jahre und gehört zum engsten Kreis meiner liebsten deutschsprachigen Alben. Enno Bunger gelingt hier die Tiefe mit ganz unauffälligen Mitteln, mit direkten Sätzen, mit furchtbar eindringlichen Worten. „Wenn man die Augen zumacht, dann klingt der Regen wir Applaus“ – intensiver gehts gar nicht mehr. Die anderen Alben kenne ich leider auch nicht, wenngleich die einzelnen Tracks, die ich bisher davon gehört habe, auch hörenswert sind, aber durchweg die Brillanz, die hier geboten ist, nicht erreichen. Aber nochmal zu „Wir sind vorbei“: Ich finde es hat leider einen Schönheitsfehler: Es ist ein ums andere Mal einfach unpassend produziert. Ich habe schon eine Menge an Künstlern live erlebt, aber das Enno Bunger Konzert in diesem Jahr ist zweifelsfrei eines der allerschönsten gewesen. Und wie viel stimmiger diese Kunst funktioniert, wenn sie reduziert bleibt, zart und fragil klingt und nicht wie ein aufgeplustertes Snow Patrol Album. Nun gut, der Vergleich ist böse, aber es hätte wirklich soviel mehr sein können. Das Konzept, die Songs, die Stimme, die Texte, die Liebe zum Detail – einfach alles stimmt.
chocolate milkWoodkid:
Am besten hört man es am Abend, wenn es schon dunkel ist, da funktioniert es wirklich wie ein Kinofilm im Kopf, man hört die Musik und sieht Bilder vor sich. Dieses Album ist wie ein Soundtrack aufgebaut, nur dass es in diesem Fall den Film dazu noch nicht gibt. Es ist stellenweise extrem mächtig/gewaltig, es ist majestätisch, hat aber auch immer wieder Momente in denen man sich entspannen und zurücklehnen kann. Ein gutes Debütalbum.
„Majestätisch“, das ist es. Ich finde auch das Konzept bzw. den textlichen Verbund der Songs sehr gelungen. Und natürlich die Arrangements, die sich mit in etwa allem messen können. Man denke nur an die letzten goldfarbenen Momente in „Run boy run“ oder den verhuschten Wellengang der Streicher in „Boat song“. Entgegen mancher Stimme, liebe ich auch seine Stimme sehr, auch wenn sie natürlich alles andere als variabel ist; und wenn man sich diversen Liveaufnahmen widmet, ist man darüber sogar froh – mehr als zwei Arten zu singen (streng mystisch und gefühlvoll tranig) gibt es nicht – wenn er darüber hinausgeht, klingt es entsetzlich ungelenkig.
„The golden age“ verdient ein paar Sätze mehr, aber nicht hier. Ich werde sehen, dass ich in Bälde mal mehr dazu schreibe. Schön aber, dass es Dir auch gefällt!
On topic:
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Hold on Magnolia to that great highway moon