Re: Pier Paolo Pasolini

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napoleon-dynamite
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Ach je, Trilogie des Lebens ist natürlich der richtige Name. In „Medea“ treibt Pasolini das Prinzip der kulturellen Alterierung (wurde ja schon in den gewalttätigen Zeremonien in „Edipo Re“ und „Porcile“ angedeutet, sowie dem Verlust der Zivilisation am Ende von „Teorema“) auf die Spitze, finde ihn aber gerade deswegen auf eine faszinierend fremde Weise großartig. Die drei Folgefilme bewegen sich eben sehr nahe an dem, was für Pasolini das kulturell Spezifische der dargestellten Zeit und des literarischen Stoffkreises (in allen drei Fällen ja eher überlieferte und verfläschte Tradition denn wirkliche literarische Vorlage )war. Das ist je nach Sichtweise manchmal sehr plump, unverständlich oder eben recht schön.

Der Erzählstrang bei „Porcile“ in dem Pierre Clementi alle humanitären Dogmen bricht sowie Jean-Pierre Leauds gelangweiltes Interesse für Faschismus sind sehr gut. Das faschistische Geweide von Ugo Tognazzi eher ziemlich ermüdend.

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A Kiss in the Dreamhouse