Re: alice in chains

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sharkattack

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klexxAlice waren klasse. Aussenseiter in Seattle, besser als PJ, fast so gut wie Nirvana und Soundgarden. Von Null auf Sony mit FACELIFT, ein sehr gutes Album dass keinen Deut schlechter als DIRT war. Auf DIRT waren mehr Füller, aber die guten Songs waren stärker als die guten Songs auf dem Debüt.
Die EPs waren nicht meine Sorte Ziegenbart, aber das dunkle selbstbetitelte Drittwerk hatte nochmal klar gezeigt, dass AIC viel besser als ihr Ruf waren. Der Tod von Layne Staley ist bedauerlich (ähnlich traurig wie das zu frühe Ableben von Shannon Hoon (Blind Melon), gerne hätte ich noch wenigstens ein viertes Album gehört, macht das Werk von Alice aber irgendwie… authentisch. (Haut mir auf die Fresse für diesen Schwachsinn :))
Auch mochte ich es, dass Layne manchmal wie Axl Rose intonierte (sehr auffallend auf FACELIFT, später verlor sich das etwas). Eine Verbeugung vor Guns’n’Roses, so wie auch der Name (ursprünglich Alice’n’Chains).

„AIC Aussenseiter in Seattle, besser als PJ, fast so gut wie Nirvana und Soungarden“? Zunächst einmal sind dies alles sehr relative Aussagen! Warum sollen AIC Aussenseiter in Seattle gewesen sein? Schon auf der ersten EP „SAP“ versammelten sie die damals bekanntesten Namen der Stadt im Studio (Right Turn), oder das spätere Neben-Projekt von Layne (Mad Season), wo Mitglieder von PJ und Screeming Trees mitmachten. Aber auch die anderen bekannten Gruppen aus Seattle, die nicht aus der Grunge/Alternativ-Ecke kammen, wie z.B. Heart und Chris DeGarmo (Queensryche) werkelten regelmässig mit AIC!
Dann finde ich den vergleich mit PJ, Nirvana und Soundgarden etwas weit hergeholt. Die ersten beiden Bands (PJ+Nirvana) machen, bzw. machten im Grunde jede für sich ziemlich unterschiedliche Arten von Musik: PJ ist eigentlich nie im ursprünglichem Sinne Grunge gewesen, nicht umsonst gaben sie als ihr grösstes Idol Neil Young an. Nirvana kommen eher aus der Punk/Alternativ-Ecke, haben mit dem Sound von AIC auch nicht wirklich viel gemein. Soundgarden haben schon ne gewisse Ähnlichkeit mit dem Sound von AIC (zumindest auf Dirt) aufzuweisen, aber wer sagt, das sie deswegen besser waren, die waren mir persönlich zu eindimensional und vorallem hat die jemand mal live gesehen? Der Cornell mag ja im Studio ein guter Sänger sein, konnte Live diese Form aber nie bestätigen, ganz im Gegenteil zu Layne Staley! Der war stimmlich immer in Top-Form, genau wie der Rest der Band!
Man darf eins auch nicht ausser Acht lassen: AIC haben gerade mal 5 Jahre lang Platten aufgenommen (von `90 bis `95) Für diese kurze Schaffens-Periode haben Sie, wie ich finde, sehr gute Arbeit abgeliefert, zumal sie sich von Album zu Album weiterentwickelt haben. Ich halte ihr letztes Album (mit dem dreibeinigen Hund) für das beste von AIC, es glänzt teilweise durch neue Ansätze, neue Strukturen (z.B. auf God am, Frogs, Head Creeps), leider verhinderte der immer weiter im Drogen-Sumpf sinkende Layne, das aus der Platte ein Meisterwerk wurde, den leider wirkt er auf manchen Songs nicht mehr richtig bei der Sache, leider hat er es bekanntlich nicht mehr geschafft, aus diesem Sumpf je wieder rauszukommen.

Übrigens Klexx, es stimmt schon, das die urprünglichen Alice `N`Chains eher aus der Sleaze-Ecke (wie so viele Bands damals) kammen, aber es war nicht die gleiche Band, die sich nachher als Alice In Chains zusammentat, das war nämlich eine Band bestehend von Layne Staley mit anderen Mitmusikern (ohne Jerry Cantrell, Mike Starr, Sean Kinney), klar, das die Mucke auch anders war!:band:

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