Re: Die Gitarre im Jazz

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kingberzerk

Registriert seit: 10.03.2008

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Es ist ja nicht so, dass die Bedeutung eines Musikers in der allgemeinen Musikgeschichte allzu relevant für die Bewertung eines Albums wäre.

Auch wenn ich weiß, dass Kenny Burrell ein sehr angesehener Kollege in der Szene war und auch wenn ich angesichts der Bedeung der modalen Phase von Miles Davis und „The Birth of The Cool“ nur den Hut ziehen kann und weiß, diese Sachen waren offenbar wichtig und er hat allen möglichen Dingen den Weg geebnet und dergleichen: letztlich zucke ich mit den Schultern, wenn ich diese Musik auflege da tut sich nichts. Charlie Christian, Wes Montgomery, alle wichtig. Aber bevor ich anfange, Dinge gut zu finden, weil man sie eben gut findet, gestehe ich mir lieber ein: gebe ich dem Album halt drei Punkte.

Mir hat es imponiert, wie Miles Davis sich in seiner Autobiografie über die Jugend äußerte, und wie er sie mitnehmen, ansprechen und bei sich im Konzert haben wollte. Wie er sich immer wieder von Gitarristen etwas Krasses hat vorspielen lassen – aber vor allem, wie bedauernd er jenen jungen Musikern gegenüberstand, die nach Berkeley gehen oder an irgendein Konservatorium und dann sein „altes Zeug“ von Anno Dunnemals nachspielen.

Aber meine Lieblingseinsicht von ihm war (sinngemäß):
Wenn du als Musiker auf der Bühne stehst und im Publikum sind nur Männer – dann weißt du, your shit is dead.

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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.