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Schöne Neuigkeiten. Ich halte „Yellow house“ noch immer für ein großartiges Album, das von mir mittlerweile sogar die Höchstwertung bekommt.
Nur wenig Aufmerksamkeit (zumindest hier im Forum) gab es in diesem Jahr für das Nebenprojekt von Daniel Rossen, dem Grizzly Bear-Gitarristen: Department Of Eagles. Das bei 4AD erschienene Album „In Ear Park“ greift den Sound von „Yellow house“ wieder auf, etwas zurückgenommener zwar (z.B. auch in der Anzahl der Gesangsspuren), aber wieder mit einer sehr konsequent umgesetzten Atmosphäre. Ich musste mir das Album erst mehrfach anhören, bis es mir richtig gefallen hat. Vielleicht weil sie diesmal seltener in die Trickkiste greifen als bei Grizzly Bear und es dadurch erstmal etwas unspekakulärer und introspektiver daherkommt. Vieles erklärt sich aber durch die Entstehungsgeschichte des Albums (deshalb unten das Zitat aus der Spex-Rezension) und plötzlich vereinen sich Texte, musikalische Atmosphäre und Covergestaltung zu einer logischen Einheit, die dieses Album in diesem Jahr für mich zu einem beeindruckenden Werk gemacht hat.
(Dies auch als Antwort an Tugboat Captain, der wissen wollte, warum dieses Album bei mir in den Top 10 des Jahres ist.)
Stephan Loichinger / SPEXWie schon Grizzly Bears wunderbares Album »Yellow House« ist auch »In Ear Park« ein verträumtes, schwärmerisches Album. Zur weltabgewandten Stimmung trägt bei, dass »In Ear Park« in einer Kirche in Greenpoint, Brooklyn, New York, aufgenommen wurde. Die Platte ist Daniel Rossens im vergangenen Jahr verstorbenem Vater gewidmet: im Ear Park in Los Angeles gingen beide regelmäßig spazieren.
Klang »Yellow House« noch so, als hätten Brian Wilson und Syd Barrett eine Woche lang in einem Studio an Songs gebastelt, diese zerstückelt und die Teile bunt zusammengewürfelt, gehen Rossen und Fred Nicolaus mit ihren Kompositionen für Department Of Eagles einen geraderen Weg. Seltenere Rhythmuswechsel, Refrains, die sich tatsächlich wiederholen, und auch ein bisschen weniger Euphorie. Die Texte und Stücke, so sagt Daniel Rossen, seien ihm für Grizzly Bear zu persönlich gewesen. Wie in der New York Times stand, hat er die zwischenzeitlichen Differenzen mit Edward Droste ausgeräumt. Droste ist der einzige von Grizzly Bear, der nicht bei »In Ear Park« mitgewirkt hat, und äußert sich ohne Groll und erfreut, dass sich seine Kollegen wieder voll und ganz auf den Nachfolger von »Yellow House« konzentrieren können: es soll im kommenden Frühjahr erscheinen.
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