Re: Bonnie ‚Prince‘ Billy – The Letting Go

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lengsfeld

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otisQuark.
Diese Ambivalenz zwischen schierer Schönheit und Gebrochenheit macht seine Musik doch erst so richtig spannend. Dawn singt ja keineswegs auf allenTracks „irgendwie esoterisch“..

Quark.
Dawn singt zwar nicht auf allen Tracks „irgendwie esoterisch“, aber auf fast allen. Besser geagt, auf so vielen, daß das dem Gesamtwerk einen faden Beigeschmack beschert. Gegen eine Interaktion zwischen einer „schönen“ und einer gebrochenen Stimme läßt sich grundsätzlich überhaupt nichts sagen. Aber ob Frau McCarthy die richtige Wahl ist, und ihr Organ denn auch noch den Zusatz „schier“ verdient, ist, und das wird Dich jetzt sicher besonders freuen, subjektiv. Ich konnte mir dieses silbrige Feengehauche trotz massivem Konsum nicht wirklich schön hören, auch wenn ich zugeben muß, in manchem Augenblick stellt sich Frau McCarthys Gesang (die tonale Interpretation) im Zusammenspiel als gut heraus. Und positiv herausstellen kann ich außerdem, daß sie die fantastischen Songs und das wundervolle Arrangement nicht kaputt singt. Das stellte sich für mich aber erst nach etlichen Hördurchlaufen als Gewißheit heraus.
Mit irgendeiner anderen Gesangspartnerin, und die Auswahl wäre tatsächlich ziemlich groß gewesen, hätte Will hier ein ***** Album abgeliefert. Als Grund für die Wahl Dawn McCarthys als Gesangspartnerin kann ich mir leider nur einen hormonellen vorstellen. In der RS-Rezension wird sie als Muse beschrieben. Mag spekulativ klingen, für mich im Moment die einzige Erklärung.

Ob Will es gelingt, sein Werk aufregender zu gestalten, in dem er seine „Fans“ immer wieder verstört, mag ich nicht zu beurteilen. Mich hat er nie verstört und nur zweimal wundern lassen. Einmal in diesem Fall und zum anderen, als er einige seiner intensivsten Songs in einem aalglatten Countrykostüm erstickte. Hoffentlich gibt es niemals „Greatest Palace Music II feat. Dawn McCarthy“.

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