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CanzioneMusik bildet doch keine Realität ab wie Literatur oder Malerei; zumindest treten ihre Bestandteile nicht noch in anderer Funktion in der Wirklichkeit auf. Empfindungsabbildung, darin ist Musik stark. Darin darf man sich von ihr auch so ergreifen und bestätigen lassen.
Dem liegt offensichtlich ein recht eindimensionaler Realitätsbegriff zugrunde. Mir erschließt sich jedenfalls nicht, warum Empfindungen nicht Teil der Wirklichkeit sein sollten. Insofern: Was ist „Realität“?
Auch Literatur und Malerei können ohne weiteres stark sein im Empfindungen „abbilden“, sie erschöpfen sich keineswegs in der „Abbildung“ von wie auch immer gearteter „Realität“ . Das scheint mir schon deshalb kein geeignetes Abgrenzungskriterium zu sein.
Zumal es auch Musik bzw. Wirkungen von Musik gibt, die als beschreibend aufgefasst werden könnten, wie etwa bei Smetanas „Die Moldau“, um mal nur ein sehr bekanntes Beispiel zu nennen – wer da keinen Fluss assoziiert, hat wohl nie einen erlebt.
Die Stimulierung von Empfindungen könnte darüberhinaus als eine – je nach Sicht vielleicht sogar wesentliche – Funktion von Musik aufgefasst werden.
Wenn man aber jede andere recht evidente Funktion – etwa die Beruhigung im Fahrstuhl – als nicht musikalisch definiert und damit die „hehre“ Musik immunisiert, gewinnt man zum Verständnis der Dinge nicht wirklich viel. Ergreifen und bestätigen ist aber sicher bequemer als dieses zu reflektieren und zu überdenken.
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The only truth is music.