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Jan Wölfer
Aber ich spreche der Kunst das ab, was im Wirtschaftsrecht eine „Identität als juristische Person“ genannt wird, sprich eine Fähigkeit selbstständig und selbstverantwortlich zu agieren, da sie durch und durch nur passiv wahrgenommen werden kann. Die Platte legt sich nicht selbst auf, sondern wird aufgelegt, das Lied wird gespielt, das Bild ausgestellt etc.
Deshalb kann die Kunst keinen Sinn in sich tragen, sondern ist darauf angewiesen, dass dieser vom Betrachter wahrgenommen wird.
Die Kunst ist handelndes Subjekt (und schon gar nicht rechtsfähig;)), kein Zweifel. Und die Kunst ist, wie alles, was uns umgibt, darauf angewiesen, wahrgenommen zu werden. Aber daraus lässt sich nicht schließen, dass die Dinge um uns herum zwecklos wären. Und für das Alltagsverständnis ist es auch vollkommen ausreichend, wenn man den Dingen unterstellt, sie hätten einen Sinn.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)