Re: Funktionen von Musik

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thomlahn

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Daniel_BelsazarDaher ist rein „funktionale“ Musik herstellbar: Die Kühe geben mehr Milch bei Mozart-Berieselung als bei Schönberg, die Menschen geben dem Supermarktbetrieb mehr Geld, wenn sie mit Muzak beregnet werden, sie geraten in Aufzügen oder Flughafentunneln (Chicagoer Flughafen = Eno „Music for Airports“ + Leuchtinstallation) weniger leicht in Panik, oder sie putzen halt leichter oder poppen lieber oder was auch immer.

Das sind ja aber natürlich alles die Funktionen, die uns eigentlich herzlich wurscht – weil „banal“ – sind, wo die instinktgeleiteten Handlungen durch Musik geregelt werden.

Interessanter sind da offensichtlich für unsern Intellekt die „höheren“ Funktionen. Dazu würden z.B. gehören: Ästhetischer Genuß (Ah_Ums Schönheit), Lernen (Kultur, der Blick in die Erfahrungswelt anderer Menschen wie z.B. auch in der Literatur), bewusste Kommunikation.

Banal? Ich bin sicher dass der ‚Intellekt‘ die Musik gerade so auswählt wie er sie gerade braucht – unbewusst natürlich. Wenn man – sagen wir mal – die Stimmung dämpfen möchte eben Joy Division und eben was flottes um die Energie zu steigern. Wir sind also gar nicht so arg weit weg von Mozart zur Steigerung der Milchleistung. Unser ‚Intellekt‘ gaukelt uns natürlich was anderes vor.

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