Re: Red Hot Chili Peppers

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fred-schluckebier

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 2,722

Solokünstler und Individualisten????
Egal! Ich mag die Peppers, finde sie auch noch gut und wichtig: Gehen wir mal ein wenig ins Detail. Auf den ersten beiden Platten lassen sich nur ansatzweise spätere Großtaten erkennen, aber das Crossover-Fundament wurde schon da erstellt. Die dritte ist da schon prägnanter, aber mit der „Mother’s Milk“ geht es erst so richtig los. Das Songwriting war stark verbessert und mit Smith und Frusciante hatten Kiedis und Flea endlich die richtigen Partner. BSSM war dann die Scheibe für die Ewigkeit, meine persönliche Nummer 2 der 90er! „Under the Bridge“ ist ein Jahrhundertsong und auch der Rest besteht fast ausschließlich aus potentiellen Hits (was nicht unbedingt charttechnisch gemeint ist!). Und noch etwas: Frusciantes Spiel ist auf dieser Scheibe nicht von dieser Welt. Was der Junge da den Saiten entlockt ist so krass und unorthodox, das hat er früher oder später nicht mal ansatzweise geschafft. Dann kam die Single „Soul to squeeze“, die ich an dieser Stelle lobend erwähnen möchte! Dann kam mit Dave Navarro ein neuer Klampfer, der irgendwie nicht so recht dazu passte, aber doch saugut war. Er war technisch brillant und die Songs auf der „One Hot Minute“ sind bis ins Kleinste perfekt ausarrangiert. „My Friends“ und der „Tearjerker“ sind 2 ihrer schönsten Balladen und „Walkabout“ ist das Groove-Monster schlechthin. In meiner persönlichen Peppers-Hierarchie die eindeutige Nummer 2! Dann kehrte Frusciante wieder zurück und vor 3 Jahren erschien „Californication“. Anfangs war ich total begeistert, aber das ließ dann schon nach. Bis auf „Road Tripping“ vermisse ich in der zweiten Hälfte die wirklich guten Songs, von denen immerhin einige am Anfang sind (insbes. „Scar Tissue“ und „Otherside“). Und dann kam vor dre Wochen die „By the Way“. Mein erster Höreindruck war „SCHÖN!“ und diesen Eindruck habe ich imer noch. ABER… Je öfter man sich das Teil anhört, desto mehr verliert es sich in der Beliebigkeit. Den großen Funk vermisse ich dabei gar nicht, aber es plätschert irgendwie dahin. Aufgeweckt werde ich dabei durch die Schönheit von „Dosed“, den mitreissenden Schwung von „Cabron“, die Melancholie von „Tear“ und die Lebensfreude von „On Mercury“. Keine schlechte Platte, aber sicher nicht das, was die Welt unbedingt braucht.
Live finde ich die Peppers übrigens recht wirr und unkonzentriert, aber ich sehe schon ein wie schwer es ist die songs live zu spielen.
:sauf:

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Shot a man in Reno just to watch him die...