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Ah UmVirtuosität (im Sinne von überlegener Spieltechnik auf einem Instrument) ist ein probates Mittel um zu signalisieren: „Seht her was ich kann! Nehmt mich bitte ernst!“ Daher auch die Beliebtheit im 70er-Jahre Prog. Pop ieS hält sich mit so etwas eher nicht auf.
Obwohl verschiedene Genres unterschiedlichen Wert auf Spieltechnik legen, ist sie weniger genre- als vielmehr instrumenten-spezifisch. Um beurteilen zu können, was wirklich schwierig ist, hilft die Kenntnis des jeweiligen Instruments.
Abgesehen davon halte ich Virtuosität für eine der offensichtlicheren, geradezu demonstrativen Qualitäten von Musik. Schwieriger ist zu beurteilen, wann die Technik noch dem künstlerischen Ausdrck dient und wann das Ganze eher den Charakter eines sportlichen Wettbewerbs annimmt (wobei auch Sport seine Reize hat).
Virtuosität muss aber nicht notwendig sowas wie „möglichst viele Noten in möglichst kurzer Zeit“ á la Joe Satriani etc. bedeuten, sondern kann sich auch umgekehrt in Sparsamkeit und Zurückhaltung ausdrücken („jede Note bewusst gespielt“) und dann bedeuten, dass jemand einen unverwechselbaren Stil, Sound oder Ausdruck hat.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams