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Herr RossiDer Punkt „Virtuosität“ stand in den 70ern weit stärker im Vordergrund. Davon war seitdem nur noch selten die Rede, am ehesten noch im Hiphop oder im Metal. Virtuosität ist also sehr genre-bezogen und erschließt sich daher auch nur dem Kenner.
Virtuosität (im Sinne von überlegener Spieltechnik auf einem Instrument) ist ein probates Mittel um zu signalisieren: „Seht her was ich kann! Nehmt mich bitte ernst!“ Daher auch die Beliebtheit im 70er-Jahre Prog. Pop ieS hält sich mit so etwas eher nicht auf.
Obwohl verschiedene Genres unterschiedlichen Wert auf Spieltechnik legen, ist sie weniger genre- als vielmehr instrumenten-spezifisch. Um beurteilen zu können, was wirklich schwierig ist, hilft die Kenntnis des jeweiligen Instruments.
Abgesehen davon halte ich Virtuosität für eine der offensichtlicheren, geradezu demonstrativen Qualitäten von Musik. Schwieriger ist zu beurteilen, wann die Technik noch dem künstlerischen Ausdrck dient und wann das Ganze eher den Charakter eines sportlichen Wettbewerbs annimmt (wobei auch Sport seine Reize hat).
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)