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Gut, da wir hier schwer im philosophischen Bereich unterwegs sind (auch gemäß dem entsprechenden Forumsabteil), wurde dem Threaderöffner wirklich wenig seiner Fragestellung näher beantwortet. Vielleicht wäre es daher treffender gewesen, gleich danach zu fragen, was jeder so für sich für Kriterien hat oder vermutet zu haben, wonach er Musik beurteilt.
Ein Brainstorming hierzu ist vielleicht erhellend. Ich versuche gerade, einige Kriterien zu sammeln, um Schlagworte zusammen zu bekommen.
Da wären: Originaliät, die nicht nur vom Wortstamm her auf Einzigartigkeit, Besonderheit und vielleicht sogar Ursprünglichkeit abzielt. Was noch? Aussagekraft? Da hätten wir sicher einen sehr weit gefassten Begriff. Dem einen sind tiefgreifende Texte wichtig, der andere erkennt in einfachsten Worten die echte Tiefe, wieder anderen bedeuten die Texte nicht viel. Oder man könnte auch sagen: Der Ausdruck eines Musikstückes ist wirklich bei weitem nicht nur im Text zu finden. Dem stimme ich wohl am meisten zu. Technik? Vielleicht nicht so unwichtig, wie es zunächst scheint, aber von verschiedensten Seiten denkbar. Die Virtuosen, Klangzauberer, die begeistern. Aber das können die Schlichten, aufs Wesentliche Reduzierten oft in ganz eigener Weise. Und dann auch noch die umgekehrten, absichtlich schrägen Fälle – Punkrock, Lo-Fi usw, denen nicht weniger Liebe entgegengebracht wird.
Welche Kriterien könnten noch fehlen? Gefühl? Glaubwürdigkeit, gar der komplette Hintergrund bis zur Aufnahmetechnik, Fanbasis, Herkunft, Biographie? Vielleicht macht es auch Sinn, die Ausschlusskriterien zu sammeln – was darf Musik auf keinen Fall haben, damit ich sie mögen kann? Ergänzt mich bitte, es ist schon spät und das ist nicht mein erstes Bier…