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Whole Lotta PeteMit Kriterien spielst du m.E. auf eine Form von Messbarkeit oder definitiv feststellbare Eigenschaften an…
Genau das tue ich. Und ich warte gespannt auf denjenigen, der sich hinstellt und solche Kriterien aufzählt!
Vielleicht hilft folgender Vergleich:
Sexuelle Attraktivität beurteilen wir alle sehr spontan und intuitiv. Wenn wir uns aber überlegen, warum wir Frl. A schärfer finden als Frau B, dann kommen wir durchaus zu Ergebnissen, die mit Körperproportionen, Gesichtsform etc zu tun haben, also messbar sind. Und wir stellen fest, dass wir in vielen unserer Kriterien mit denen der Mehrzahl unserer Mitmenschen übereinstimmen, in anderen, vielleicht entscheidenden Kriterien aber nicht.
Eine solche Beschreibung könnte doch auch bei Popmusik möglich sein. Möglicherweise sind wir bei der Beurteilung ausschließlich vom Gefühl geleitet. Das heißt aber nicht, dass die Gegenstände, die unser Gefühl ansprechen, nicht bestimmten Regeln unterliegen.
Welches sind nun die musikalischen Qualitäten, auf die das (ganz individuelle) Gefühl reagiert? Und wenn wir diese gefühlsauslösenden Momente verschiedener Personen miteinander vergleichen, werden wir möglicherweise feststellen, dass eben doch bestimmte benennbare Gesetzmäßigkeiten am Werk sind. Oder ist Musik etwas ganz Anderes als Sex?
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)