Re: Alles Geschmacksache?

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ah-um

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MikkoIn „Hauen und Stechen“ ist ja nicht die Diskussion um das Thema ausgeartet, sondern die Diskussion um den Diskussionsstil.
Aber es stimmt schon, in dem Thread über den „Wert von Musik an sich“ oder „Vom Wert und Unwert“ haben wir ähnlichen Fragen bereits recht ausführlich und letztlich ohne allgemein verbindliche Ergebnisse diskutiert.

Der „Wertekanon“ folgt vermutlich den Vorgaben allgemein anerkannter Publikationen und Kritiker. Und es gibt natürlich immer gleich Leute, die das vehement bestreiten, weil irgendeiner ihrer persönlichen Lieblinge nach diesem verallgemeinerbaren Kanon nicht ganz so geschätzt wird.

Die Fragen mögen „ähnlich“ gewesen sein, dieselben waren es nicht. Die von mir gestellten Fragen schimmern ständig irgendwo durch. Gerade deshalb fühlte ich mich bemüßigt, sie mal explizit zu stellen. Und für Hauen und Stechen bin ich nicht zuständig.

„Vorgaben anerkannter Kritiker“ ist recht und gut, aber worin bestehen diese inhaltlich? Die Aufzähung von Standartwerken ersetzt ja nicht die Wertediskussion.
Einer der wenigen Einträge in den Wertekanon, der mir einfällt, wäre „Individualität/Originalität“. Und selbst das ist nicht nur im Ansatz, sondern auch in der Durchführung zweifelhaft: Immer wieder werden irgendwelche Retro-Acts gehypt. Sowas wie instrumentale Virtuosität scheint erst recht nicht zum anerkannten Wertekanon der Rockmusik zu gehören.
Wahrscheinlich wird „Ausdruck“ als höchste Tugend in der Rockmusik gesehen. Und weil der so schwer greifbar ist, ist auch die Beurteilung wenig objektiv.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)