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captain-stupidIch weiß nicht genau, wie ein Studiengang Musikwissenschaft bei einer staatlichen Uni aussieht.
Wie sieht es da mit der Ausbildung am Instrument aus? Ist doch sicher sehr viel Geschichte, Theorie und Forschung, etc., oder?Deswegen interessien mich ja diese modernen Ausbildungsmöglichkeiten hinsichtlich Jazz o. Popularmusik. Ausbildung am Instrument und praktisch orientiert. Relativ komprimiert. Ob da coole Dozenten rumhängen, oder ich die richtigen Kontakte knüpfe ist mir erstmal total schnuppe. Ich will mich so intensiv wie möglich meinem Hobby widmen und alles darüber lernen und wenn´s richtig gut läuft, das Hobby evtl. zum Beruf machen.
Gibt´s da Alternativen an staatlichen Einrichtungen? Oder stell ich mir so einen staatlichen Studiengang total falsch vor?
Ich glaube schon. Zunächst musst Du an staatlichen Hochschulen eine Aufnahmeprüfung absolvieren, die Dich enorm fordern wird.
Ein Beispiel:
http://www.muho-mannheim.de/frame.php?path=/studienfuehrer/onlinebewerbung
Auszug:
Aufnahmeprüfungsbedingungen für den Bachelorstudiengang Jazz / Popularmusik
Hauptfächer Trompete, Posaune, Saxophon, Klavier, Gitarre, Kontrabass, E-Bass oder Vibraphon
(Dauer bis zu 30 Min)
Vortrag eines vorbereiteten Stückes nach notierter Vorlage (Etüde, Solo Transskription o.ä.). Die vorbereiteten Stücke müssen solo, die Improvisationen mit vorhandener Rhythmusgruppe gespielt werden. Eigene Begleitgruppen sind nicht gestattet. Von den vorbereiteten Stücken sind sechs gut leserliche Kopien mitzubringen.
*
Improvisation über drei der folgenden Jazz-Formen nach Wahl:
Blues (z. B. Now’s the Time – Parke
Modal (z. B. Maiden Voyage – Hancock)
II-V-I (z. B. Tune up – Davis)
Latin (z. B. Blue Bossa – Dorham)
Ballade (z. B. Body and Soul – Green)
Fusion (z. B. The Chicken – Ellis)
Vomblattspiel einer Combo- oder Bigbandstimme
Bewerber für die Instrumente Klavier, Gitarre, Kontrabass und E-Bass werden auch im Hinblick auf ihre Aufgaben in der Rhythmusgruppe geprüft (z. B. Comping, four-four usw. in verschiedener Besetzung und Stilistik).
Ferner kommen noch Prüfungen in Musiktheorie und Gehörbildung hinzu.
Musiktheorie (Schriftliche Prüfung; Dauer 45 Min.)
Notation von Skalen, Intervallen und Akkorden
(Drei- und Vierklänge mit Umkehrungen)
Bestimmen von Intervallen und Akkorden
(Drei- und Vierklänge mit Umkehrungen)
Analyse und Ergänzung von Akkordzusammenhängen mittels Akkordsymbolen
Gehörbildung (Schriftliche Prüfung; Dauer 45 Min.)
Diktat einzelner Intervalle und Akkorde (Vierklänge)
Diktat einzelner Skalen
Melodie-Diktat (Swing)
Rhythmus-Diktat (Swing)
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Ich würde Dir folgendes raten: Du wohnst ja in einer Großstadt. Suche Dir doch einfach eine gute Band (sofern Deine intrumentellen Fähigkeiten das zulassen) und versuche mit ihnen gemeinsam Auftritte zu ergattern und vor Livepublikum zu spielen. Dann kannst Du herausfinden, ob Du überhaupt gut genug bist, um mit Musik Geld zu verdienen und ob die Leute das überhaupt hören wollen. Ggf. kannst Du ja Unterricht nehmen, um Dich zu verbessern. Aber so ins Blaue hinein Profimusiker zu werden, wird Dir nicht gelingen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.