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FilterSo, habe meine Bestellung soeben rausgeschmissen: Pills n Thrills and Bellyaches und Bummed von den Happy Mondays, Ex.El von 808 State, Spartacus von The Farm, Schubert Dip von EMF, God Fodder von Ned’s Atomic Dustbin, The Real People von The Real People und Some Friendly von The Charlatans.
FilterZwischenbilanz: Pills n Thrills… ist ein absolutes Muss, der Sound von Bummed bedarf hingegen noch der Gewöhnung. Some Friendly hat einige eher schwache Songs, geht aber in Ordnung. Leider hat die CD trotz Neuware einen fetten Kratzer. Konnte nichts über eine remasterte Version finden (die DoCd-Jubiläumsausgabe mal außen vor). Hab sie mir daher fix nochmal für Centbeträge gebraucht bestellt. Schlechter kann die auch nicht sein.
808 State geht mir gerade in die falsche Richtung, wird aber eine Chance bekommen. The Farm ist noch nicht da und der o.g. Rest, den ich unter 2. Generation einordne, muss erstmal warten. EMF klingen aber schon sehr „gemacht“, fast schon Richtung Boygroup, aber das mag täuschen. Hatte sie damals aber auch schon eher in der East17-Ecke. Aus der müssen sie gedanklich erstmal rauskommen.
Erstmal: Gute Wahl! Von Best Ofs würde ich bei allen Bands eher abraten. Sie hatten – mit Ausnahme der Charlatans – in den Jahren 1990-91 ihre Hochphase und wenn Du genau nach diesem Sound suchst und Dir dieser zusagt, fährst Du am besten mit den Alben aus eben dieser Zeit. Die Soup Dragons etwa versuchten nach ihrem Erfolg von „I’m Free“, den amerikanischen Markt zu knacken und das klappte nicht. Auf „Schubert Dip“ gibt es ein paar hübsche Kleinode, wie „Girl Of An Age“, „Long Summer Days“ oder „When You’re Mine“… mit dem gemachten Sound hast Du Recht, das ist eben weniger die Street-Attitüde der Mondays oder Roses, sondern schon stärker mit Blick auf die Charts gerichtet. 808 State waren mit „Ex:El“ tatsächlich soundmäßig schon woanders, da sind „In Yer Face, „Spanish Heart“ und „Lambrusco Cowboy“ die Tracks, die am ehesten nach Madchester zeigen. Vielleicht würden Dir ihre Singles „The Only Rhyme That Bites“, „Cubik“ (die Single-Version unterscheidet sich deutlich von der Album-Version) und „Tunes Splits The Atom“ (fürs Auflegen wunderbar nach „I Am The Resurrection“ geeignet!) mehr zusagen.
Von Primal Screams Screamadelica bin ich schwer angetan. Man muss sich nur erst bewusst werden, dass dieses Album stilprägend war und es gerade sein enormer Einfluss ist, der es über 20 Jahre später so, ja fast schon unspektakulär klingen lässt.
Das Album ist bei mir schon seit längerer Zeit ein All-Time-Favorit. Ihr „Screamadelica“-Gig auf dem Berlin Festival 2011 war auch ein Höhepunkt. Da fällt mir ein, dass Denise Johnson, die damals zum erweiterten Line-Up der Band gehörte (sie sang auf „Don’t Fight It, Feel It“), auch später ein Solo-Album gemacht hat. Noch später hat sie dann auf dem Solo-Debüt von Ian Brown gesungen.
In den letzten Monaten habe ich mich mit ein paar weniger bekannten Acts aus dieser Zeit beschäftigt, etwa die oben erwähnten World Of Twist, King Of The Slums und Bocca Juniors (die Band von „Screamadelica“-Produzent Andy Weatherall, Vocals von Anna Haigh, die wiederum später mit einem der EMF-Jungs ein Projekt namens Cooler hatte… small world, innit?). King Of The Slums hatten mit „Bear Wiv Me“ eine Single, die starke Ähnlichkeiten mit „Soon“ von My Bloody Valentine hatte. Da beides etwa zeitgleich erschien, frage ich mich, wer da bei wem abgeguckt hat. Und war Shoegazing nicht ohnehin der verträumtere, besser situierte Cousin von Madchester aus dem Süden Englands?
Muss übrigens zu meinem obigen Posting noch was ergänzen, da ich Intastella als Single-Band erwähnt hatte. Von denen habe ich nur das spätere Album „What you Gonna Do“, eine ziemliche Wundertüte. Ihr Debüt „Intastella and The Family of People“ kenne ich nicht (aus der Zeit habe ich nur zwei Singles). Vielleicht weiß TheMagneticField was dazu? Und die Erwähnung von James passt hier natürlich auch rein – kamen immerhin aus M’er und „Come Home“ ist ein astreines Rave-Monster.
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