Re: Top 10 Bands & Künstler (2000 ff.)

#5023065  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

Bender RodriguezWas ich nie verstehen werde (und auch gar nicht verstehen will…) ist, daß Threads wie dieser hier, permanent als Plattform für diese drögen (Musik-)Jahrzehntebashings herhalten müssen. Da wird aufgerechnet, verglichen und schliesslich dünnbrettbohrige Thesen in die (Forums-)Welt gesetzt, daß sich die (Forums-)Balken biegen. Man stützt sich dabei gerne auf selbst erlebte Zeiträume, die einer bestimmten persönlichen Entwicklungsstufe zugeordnet und als besonders toll verklärt werden – und gerade die Jahre der sicherlich gehörig wichtigen Adoleszenz und dem damit einhergehenden Prozess der (als besonders wichtig aufgefassten) Musiksozialisation müssen als ultimative Belege für manche wackeligen Theorien herhalten („…die aufregenden Neunziger habe ich noch selbst erlebt…“ – wow, wie beeindruckend…). Klar, daß man dann diese Epoche kulturell heiligspricht, in der man Zeitzeuge einer besonders wichtigen musikalischen/kuturellen Strömung wurde – bis hin zur realitätsfremden Verklärung („Nirvana retteten den Rock – und niemals zuvor oder danach war sowas so wichtig“ – na, Halleluja!). Diese manchmal doch allzu beschränkte Sichtweise auf eigentlich global zu erfassende Vorgänge scheinen sich bei manchen fest in das Erinnerungsvermögen eingebrannt zu haben. Wie kann man nur eine bestimmte Ära derart hochjubeln, während der man als Heranwachsender üblicherweise gerade mal einen verschwindend geringen Prozentsatz des gesamten Musikgeschehens erfasst hat? Sowas führt dann zu Schieflagen wie z.B. die Neunziger Jahre auf Rockrettungsanker-Spartenbruchstücke wie „Grunge“ und/oder „Britpop“ zu reduzieren. Nein, die Neunziger Jahre waren doch noch großartiger. Und die Noughties bestehen auch nicht nur aus den Strokes, den Mando Diaos, Kings of Leons und Libertines…

Danke. Mehr davon!

--