Re: Top 10 Bands & Künstler der Sechziger

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daniel_belsazar

Registriert seit: 19.04.2006

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PunkcowIch besitze nur 32 Alben aus den 60ern; welche Künstler muß ich haben, wenn ich weiß, was eine Harmonie ist? (Etwas, bei dem es tendenziell die-Beine-in-die-Hand-nehmen heißt)

Beefheart hast Du ja schon, VU und Stooges auch.

Hier noch mal ein paar Tipps:

White Noise – An electric storm in hell (eine der frühesten „elektronischen“ Scheiben aus den USA)

Viele Sessions von der Westcoast-Scene sind musikalisch durchaus abseitig – was bei Einspielung unter LSD nicht weiter verwunderlich ist -, zum Teil aber sehr interessant.
Beispiele wären:
Alle Grateful Dead Scheiben von 1966-69 bis zum Höhepunkt „Live Dead“ (1969, mit dem unsterblichen Dark Star über 23 min)
Jefferson Airplane „After Bathing at Baxter´s“ (selbst diese sehr songorientierte und später extrem eklig mutierte Band hat mal so was gemacht)

Weiter südlich in LA gab´s vor allem Spirit, die zwar einen Hang zu Harmonien hatten, aber auch immer für ein Herumeiern gut waren, musikalisch hochkompetent und interessant. Love aus LA ist zwar ebenfalls meist harmonisch, hat aber durch Texte und Stimme etliche Widerhaken.

Aus Texas dürfen natürlich die 13th Floor Elevators nicht fehlen, harmonisch, aber komisch. „Easter Everywhere“ mit dem unsterblichen Slip inside this house gehört in jeden gutsortierten Haushalt.

In England fallen mir auf Anhieb z.B. die Blossom Toes ein, die zwar noch recht harmonisch, aber schon ziemlich überdeht waren. Hapshash and the Coloured Coat, eigentlich bekannt für ihre Poster-Kunst, haben auch mal eine ziemlich abgefahrene Scheibe gemacht, jedoch mit eher zweifelhaftem musikalischem Erfolg, wie ich finde. Aus dieser Szene gibt´s noch etliche mehr, unter anderem ist dem auch Pink Floyd entsprungen.

Und dann gibt es diese Nuggets, Pebbles und andere Sampler mit vielen unbekannten kleinen Gruppen, die hier und da recht rüde und interessant klingen, sowohl aus den USA als auch aus England als auch bestimmt aus exotischeren Regionen wie meinetwegen Griechenland.

In Holland schufen Group 1850 mit „Agemo´s trip to Mother Earth“ eine sehr abgedrehte Tripscheibe.

In Deutschland sind unbedingt die (zum Teil) Stockhausen-Schüler Can zu nennen mit ihrem 69er Debut „Monster Movie“. Auch Amon Düül II „Phallus Dei“ stammt noch von 1969.

Umgucken könntest Du dich auch im Jazz-Umfeld von Miles Davis, das kenne ich aber selber nicht so gut, da gibt´s bestimmt Berufenere.

Alsdann.

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