Re: Top 10 Bands & Künstler der Pre-Fifties

#5019691  | PERMALINK

ah-um

Registriert seit: 24.02.2006

Beiträge: 1,398

@ Hofacker:

Auch hm – eigentlich habe ich es bereits geschrieben: Robert Johnson ist ja keinesfalls ein Schlechter, aber für mich lediglich einer unter Vielen. Ein guter Gitarrist war er allemal, über das mit dem Songwriting muss ich nochmal nachdenken. Und vielleicht mal wieder anhören.
Dass Robert Johnson gerade bei der Rock-Crowd weithin als der Blueser überhaupt gilt, finde ich aufgrund seines Vortragsstils und mehr noch des Mythos nachvollziehbar, aber letztlich nicht gerechtfertigt.

Der richtig gute Blues schafft etwas Paradoxes: Er wirkt einerseits ganz entspannt, wie aus dem Ärmel geschüttelt, fast beiläufig und gleichzeitig in höchstem Maße intensiv. Robert Johnson ist mir dafür etwas zu nassforsch.
Ich bevorzuge etwa Lonnie Johnson gerade weil er mehr zum Jazz neigt, flüssiger und eleganter spielt.

Blind Boy Jefferson kenne ich nicht – wahrscheinlich meinst du Blind Lemon Jefferson. Von Big Bill Broonzy und John Lee „Sonny Boy“ Williamson (I) sind mir keine Aufnahmen bekannt, die ich dem elektrifizerten Chicago Blues zurechnen würde. Allerdings habe ich da auch keinen vollständigen Überblick. Rice Miller, der sich „Sonny Boy Williamson“ (II) nannte, ist natürlich ein anderer und spielte sehr wohl Electric Chicago Blues.

Wen ich in meiner – nie als vollständig gedachten Aufzählung – jetzt vermisse, ist Blind Willie Johnson. Auch einer mit einem „beängstigend intensiven“ Vortrag und mit einer äußerst feinen Slide-Gitarre.

--

There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)