Re: Sex und Gender in der populären Musik

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lengsfeld

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MitchRyderIst vielleicht die Musik und das Forum nur ein allgemeines Abbild der gesamten Gesellschaft? Und spielen nicht diese allgemeinen Einwürfe, wie von dir, einfach ein gesellschaftliches Problem herunter, weil der Mut fehlt und die Einsicht – insbesondere bei den Männern – etwas daran zu ändern?

Meine Sichtweise: Ich, als Mann, kann im Grundsatz von Männern gemachte Musik besser nachvollziehen und finde mich, meine Empfindungen und Gedankenstränge, darin eher wieder. Das ist nicht nur im Gedankengut (Text) so, sondern in der gesamten musikalischen Komposition.

Tom Waits wird mir persönlich immer näher stehen als Sandy Dillon. Louis Armstrong näher als Billie Holiday und Nick Drake näher als Carol King. Damit will ich Musikerinnen keinesfalls per se herabsetzen und es hat sicher auch nichts mit der Tonlage zu tun (wie sonst könnte ich gerade Curtis Mayfield derart verehren). In meiner Top10/100 werden auch immer Frauen vertreten sein, aber als Tendenz steht bei mir o.g. Theorie.

Das intensive Hören und explizit das Sammeln von Musik ist in der Regel (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die selbige) ein Männerhobby. Demzufolge ist die Nachfrage nach Musikern größer, als nach Musikerinnen. Sie bekommen eher einen Plattenvertrag, weil sich die Produktionskosten eher amortisieren bzw. ein Gewinn wahrscheinlicher wird.

Es gibt natürlich auch den Effekt des Begehrens des anderen Geschlechtes. Daher hat ein bestimmter Frauentyp mit körperlichen Vorzügen größere Chancen auf einen Plattenvertrag und späteren Erfolg. Bei Männern ist das Aussehen, wie schon in diesem Thread angemerkt, eher sekundär, da männliche Attraktivität von anderen Faktoren (Stärke, Macht, Durchsetzungsfähigkeit, Selbstbewußtsein..) abhängig ist. Bei einer bestimmten Käuferschicht (weibliche Teenies) ist natürlich auch das männliche Aussehen von unabdingbarer Wichtigkeit.

Um jetzt zu dem markierten Text zu kommen: Aus oben genannten Gründen fehlt meiner Meinung nach weder Mut noch Einsicht für eine stärkere weibliche Präsenz im Musikbusiness, sondern die vorherrschende „Männlichkeit“ ist schlicht logische Konsequenz.

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