Re: Riders On The Storm – The Doors

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masureneagle

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RIDERS ON THE STORM
(Ray MANZAREK, Robbie KRIEGER, Ian ASTBURY)
17. April 2006 Frankfurt-Höchst Jahrhunderthalle

Beginn: 20:26 Uhr
Ende: 22:35 Uhr

Light my fire

Nach dem Konzert interviewte die HR1 Dame einen etwas um Worte ringenden Mann, woher er denn die DOORS kenne … nun mit 43 hat man da früher schon mal etwas enger zu getanzt, gab er noch mit dem Nachsatz zu Mikrophon, dass er sich beim HR 1 sehr für den Gewinn der Eintrittskarte bedanke und es ihm gefallen habe … Damit war der gute Mann nicht der jüngste und nicht der älteste bei einer Reise zu den Soundgewittern aus den Gründerjahren der Rockmusik. Der Mythos der DOORS wirkt bis heute. Erstaunlich dass so viele „Spätgeborenen“ unter den Konzertbesuchern der vollen Jahrhunderthalle waren. Von Zahnspangenträgerinnen und pubertierenden Jünglingen bis zu Späthippies, es war alles vertreten, von Led Zeppelin und Cream, bis zu den Who und Stones etc. Wobei die Ergrauten nicht mal das Gesamtbild bestimmten. Die Musik vom Bande, mit Wegbegleitern aus den 60zigern, stimmte auf das Konzert ein. Die Griesgrämigen hatten in Forumskreisen ja das Ereignis leichenfläddrig reden wollen …

In den Sanitärräumen tauschten wir mit unserem Chauffeur die Scheine für die Anreise und flugs fragte eine Mähne, ob wir noch etwas Gras hätten. Wir meinten (als Nichtraucher), wir haben schon alles verqualmt. Später dann, während die Musik auf der Bühne sich austobte, war man „mittendrin“ und brauchte keine Streichhölzer …

Pubertierende Konzertgänger aus Mannheim wollten die Wurzeln der Rockmusik live hören. Sie gingen mit dem „Roadhouse blues“ begeistert mit, sangen viele Songs textsicher, wollen im übrigen diesen Sommer nach Paris pilgern. Eine Zugedröhnter flippte total aus, selbst die Ordnungskräfte konnten ihn nicht bändigen. Die Gesichter der Umqualmten strahlten, dass die music not over ist.

Ray MANZAREK und Robby KRIEGER standen ohne Zweifel im Blickpunkt des Abends und spielten sich die Töne bei der knapp über 2-stündigen Reise zu. Beide hampelten auf der Bühne nicht rum und überzeugten instrumental als Koryphäen des Rock. Dürfen Sie denn die music der Doors performen? Ja, sie dürfen! Warum die eigene Musik weiterhin verleugnen? Cream 2005 war ja auch eine Wiederentdeckung. Und 2001 wurde der Weg bei den VH-1 Storytellers vorbereitet: Ian ASTBURY (THE CULT) mit geschorenem Haar und weiter mit Perry FARRELL (JANE’s ADDICTION), Pat MANAHAN (TRAIN), Travis MEEKS (DAYS OF THE NEW), Scott WEILAND (STONE TEMPLE PILOTS), Scott STAPP (CREED). Die Hommage an die Musik der DOORS funktionierte.

Manche verunglimpfen heute ASTBURY als KLON, aber wann hat der frühere charismatische Frontmann der DOORS einen Bart getragen?

Höhepunkte des Abends waren: Roadhouse Blues, Alabama song, L. A. woman, und trotz etwas verunglücktem Beginn Light my fire. Riders plätscherte nicht so flüssig, kam zu holprig rüber. Und bei When the music`s over klopfte die Magie an.

Ray fabulierte über die politischen Wirren der 60ziger, dass heute wieder mehr love and peace nötig sei und die kids of germany auf einem guten Weg seien. Der Kriegstreiber Bush hätte wohl zu „wenig geraucht“, womit er wohl ausdrücken wollte, das Jointraucher die Welt nicht in solche Verwüstung führten!?

Die arrivierten Ohren lauschten dem gebotenen und meinten nachher, der Astbury sei ein guter Rocksänger, er hat im Großen und Ganzen mit der Bürde einen guten Job gemacht. Teilweise wäre ihm aber zu wenig Raum zum Entfalten gelassen worden.

Ein versierter Doors-Coverband-Kenner kritisierte zur Setlist, dass die DOORS of PERCEPTION einen Spannungsbogen aller Knaller im Repertoire haben. Die dargebotenen Songs in der Jahrhunderthalle hätten Durchhänger gehabt, die zu vermeiden gewesen wären, z.B. mit Love her madly, People are strange, Hello I love you, Gloria, etc.

Manch einer der Fremdbestimmten kann es bedauern den Weg nicht ins Tempodrom, die Westfalenhalle oder die Jahrhunderthalle gefunden zu haben.

Setlist

Intro Carmina Burana
1. Roadhouse blues
2. Break on through
3. Love me two times
4. When the music`s over
5. Alabama song
6. Back door man
7. Five to one
8. Spanish caravan
9. Peace frog
10. Wild child
11. Eagle in a whirlpool
12. Not to touch the earth
13. Touch me
14. L. A. woman
15. Riders on the storm
16. Light my fire mit Eleanor rigby

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