Re: Sting – The Dream of the Blue Turtles

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oiseau

Registriert seit: 18.05.2012

Beiträge: 117

01. If You Love Somebody Set Them Free * * * *
=> Bedurfte einiger Zeit, ehe ich mit dem Song warm geworden bin. Gehört für mich zwar nach wie vor nicht zu den Top 5 des Albums, aber kann ich mir mittlerweile anhören ohne den Song skippen zu müssen. Hat nicht nur thematisch gewisse Ähnlichkeiten zu „Every Breath You Take“ – Sting erklärte den Song ja als Gegenmittel zu dem Police Stück.

02. Love Is The Seventh Wave * * * * *
=> Der Song ist, wohl auch aufgrund des karibischen Flairs, nicht jedermanns Sache. Ich bevorzuge hier den „New Mix“ der Single, der vor allem im Bassbereich nochmals etwas überarbeitet wurde und insgesamt einfach ausgewogener und besser klingt. Auf dieser Album Version kommt das brilliante, nuancen- und abwechslungsreiche Bassspiel von Sting leider nicht so richtig zur Geltung. Das Hinzufügen einer Bridge im Mittelteil sorgte beim neuen Mix für etwas Abwechslung. War deshalb am überlegen, ob mir die Album Version doch nur 4 1/2 Sterne wert ist, aber ich denke die 5 gehen schon in Ordnung.

03. Russians * * * * *
=> Eine wirklich brilliante Gesangsleistung und Komposition Stings, aufbauend auf der „Lieutenant Kijé Suite“ von Sergei Prokofiev. Allerdings scheiden sich auch hier die Geister – manche lieben den Song, andere wiederum können ihm so rein gar nichts abgewinnen. Eines muss man aber zweifellos anerkennen: Der Song ist in seiner Art doch recht einzigartig und war damals eine äußerst willkommene Abwechslung in den Charts. Belohnt wurde das Ganze mit Platz 4 in den deutschen Charts und war damit der größte Erfolg, den Sting als reiner Solokünstler in Deutschland hatte.

04. Children’s Crusade * * * * *
=> DER Geheimtipp sowohl auf diesem Album, als auch die gesamte Diskografie von Sting betreffend. Gehört für mich zweifellos zu den besten Songs, die Sting jemals komponiert hat. Atmosphärisch gesehen der vielleicht stärkste Track des Albums. Hätte sicherlich auch als Single funktioniert – natürlich mit stark gekürztem Jazz-Interlude im Mittelteil.

05. Shadows In The Rain * * * 1/2
=> Die energiereiche, jazzige Neuinterpretation des Police Originals ist durchaus gelungen, fällt für mich aber im Vergleich zu den starken ersten 4 Songs etwas ab. Äußerst ungewöhnliches Intro, das eher an eine misslungene Probe erinnert, dadurch allerdings auch einen gewissen Charme versprüht.

06. We Work The Black Seam * * * * *
=> Bei diesem Song holte Sting eine alte Komposition aus seinen „Last Exit“-Zeiten aus der Schublade hervor und bearbeitete diese neu. Thematisch geht’s um den Streik der britischen Kohlminenarbeiter in den 80gern, die sich in Gefahr sahen, aufgrund der damals geplanten Veränderung hin zur Kernenergie, ihren Job zu verlieren. Sting versetzt sich in dem Song in die Lage der Minenarbeiter. Exzellente Strophen, guter Chorus… ein rundum gelungener Track, der zweifelsfrei zu meinen Lieblingen des Albums zählt.

07. Consider Me Gone * * *
=> Beginnt für meinen Geschmack mit einem etwas zu langem Fade-In. Vor allem in den Strophen ein sehr gemähchlicher, daherschleichender Song. Hat seine Momente, insbesondere der Bridge Part mit dem Bassspiel gefällt mir, würde ich ansonsten aber nicht als Highlight des Albums bezeichnen.

08. The Dream Of The Blue Turtles * * *
=> Der Titeltrack des Albums ist ein kurzweiliges Jazz/Fusion Instrumental mit charmant lustigem Ende, das das ansonsten recht düstere Album wohl etwas aufheitern sollte. Höre ich mir im Kontext des Albums durchaus gerne an. Aus dem Kontext des Albums gerissen für mich allerdings eher uninteressant, obwohl natürlich brilliant gespielt.

09. Moon Over Bourbon Street * * * 1/2
=> Ich weiß, dass viele Leute ihn mögen. Ich persönlich bin mit diesem sehr jazzigen Track bisher aber leider noch ein wenig auf Kriegsfuß. Klar, die gruselige, an das Film Noir erinnernde Atmoshäre hat durchaus was und passt zum Song wie die Faust aufs Auge, aber ich empfinde die Komposition als nicht ganz so gelungen wie bei zahlreichen anderen Songs des Albums. Aber vielleicht wird das ja irgendwann nochmal was mit mir und dem Mond über der Bourbon Straße…

10. Fortress Around Your Heart * * * * *
=> Zum Abschluss nochmal ein 5er. Ähnlichkeiten zu u.a. „King of Pain“ von The Police sind für mich bei diesem rundum gelungenen Song unverkennbar. Hier kommt nochmal Stings ganze Klasse als Songwriter und Komponist durch.

Album Durchschnitt: 4,2
Bewertung: * * * * 1/2

=> Ich denke die * * * * 1/2 Sterne sind absolut berechtigt für das erste Sting Soloalbum. 5 Songs erhalten volle Punktzahl, allerdings fallen einzelne Songs etwas ab. Insgesamt für mich neben dem zweiten Studioalbum „… Nothing Like The Sun“ das beste Werk von Sting.

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