Re: The Rifles

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masureneagle

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The Rifles in der Manufaktur

Junge Hüpfer aus Great Britain

US-Rock mag glaubwürdiger sein, urwüchsiger. „echter“. Dafür haben Britpop-Bands dieses unvergleichliche Talent zum Stil, zum Zitat, zur Pop-Pose im guten wie im schlechten Sinn. The Rifles zählen zur ersten Kategorie. In der gut besuchten Manufaktur gibt’s von ihnen zwar keinen einzigen neuen Riff zu hören, keinen Power-Akkord. den nicht schon die vielen Vorbilder erfunden hätten, und auch keine Aufsehen erregende Haltung, die dem Britpop neue Wege weisen würde. Aber diese Band rockt, keine Frage. Junge Hüpfer hauen uns hier ihre Hand voll Akkorde mit derart viel Saft und Kraft um die Ohren, dass uns nichts bleibt als mitzuhüpfen.

Die Londoner Joel Stoker (Gesang, Gitarre) und Luke Crowther (Gitarre) ließen sich von einem Knebworth-Auftritt von Oasis zur Bandgründung inspirieren und klingen oft wie die Gallaghers, vor allem in den hymnischeren, von der Akustikgitarre getragenen Songs. Aber es gibt auch eine dicke Dosis Clash. Und „Robin Hood“ klingt ein wenig nach Kinks, nur mit weniger Akkorden. Retro ist das alles, keine Frage. Wobei sich der spezielle Überschwang, den die Rifles in Schomdorf an den Tag legen, nicht einfach kopieren lässt. Da zeichnet sie eine vor Energie nur so sprühende Unrast aus. Und Stokers Interviewaussage, es sei aufregend, als Amateure auf den Bühnen „zu einer ordentlichen Band“ zu werden, klingt richtig glaubwürdig.

Stuttgarter Nachrichten 09. Februar 2007
Text: Michael Riediger

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