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mkAber ist es nicht so, dass die Glocke bei Plath selbstauferlegt ist und Erika durch ihre Mutter zurückgehalten wird?
Bei Plath ist es ja eine Krankheit. Die wird sich Esther gewiss nicht selbst auferlegt bzw. ausgesucht haben. Es wird ja zunächst auch mit fragwürdigen Mitteln versucht, die „Glasglocke“ zu lichten. Sicherlich verhält es sich bei Erika anders, doch ist der hauptsächliche Faktor ihrer Hassliebe und (ja auch) Hörigkeit sicherlich in ihrer Erziehung zu suchen. Im Gegensatz aber zur Protagonistin entkommt Erika der Glasglocke ja nicht (wobei die Heilung von Esthers Krankheit ja auch möglicherweise nur eine zeitweilige und vermeintliche zu sein scheint, legt man Plaths Biografie zugrunde). Walter Klemmer vermag sie auch nicht darunter wegzuholen. Im Gegenteil: denn so wie das Buch anfängt (Erika stürzt wie ein Wirbelwind in die Wohnung), so endet es auch (Erika beschleunigt ihren Schritt und geht nach Hause). Der Kreis schließt sich.
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