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Vieux Farka Touré – Fondo (2009)
Auf seinem Debütalbum wurde er noch von seinem Vater unterstützt, jedoch ließ er schon damals eine gewisse Eigenständigkeit durchblicken. Folgerichtig erschien von dem Album auch eine Remixversion mit allerlei Beats und Loops und sonstigen elektronischen Spielereien, die dem Puristen übel aufgestoßen sein dürften. Vieux selbst hielt es jedoch für die bessere Version. Wie dem auch sei, mit Fondo kehrt Vieux zumindest teilweise zu den Wurzeln zurück, emanzipiert sich aber dennoch endgültig vom schweren Erbe. Die Blues Strukturen sind zwar vorhanden aber weit weniger ausgeprägt, als dies bei Ali Farka Toure, dem das Album übrigens gewidmet ist, der Fall war. Die Musik pendelt zwischen Wüstenblues und Wüstenrock wozu nicht zuletzt auch der Einsatz eines Schlagzeuges beiträgt, das im Stück Aï Haïra zusammen mit traditionellen Percussion für irrwitzige Rhythmen sorgt und bei dem er von seinem Cousin Afel Bocoum gesanglich unterstützt wird. Den Wüstenblues mit seinen flirrenden Gitarren gibt es dann im ruhigen und doch atmosphärisch dichten Souba Souba. Beide Stücke zeigen die Flexibilität und den Variantenreichtum in Vieux Farka Toures Gitarrenspiel, das zusammen mit seiner kräftigen Stimme nahezu perfekt harmonisiert. Besonders gut zur Geltung kommt dies u.a. im Stück Sarama, das mit seinem Wechsel zwischen laut und leise und seinem Drumbeat eine Art Prototyp des Wüstenrock sein könnte. Wobei man bei Rock freilich nicht an breitbeinigen weißen Hardrock denken sollte, vielmehr erinnern die leichfüßigen Rhythmen an klassichen Rhythm and Blues. Und in diesem Kontext ist auch ein traditionelles Stück wie Walé, bei dem er einmal mehr von Afel Bocoum am Mikro unterstützt wird, nicht Fehl am Platz und auch sein Vater hätte das wohl nicht besser hinbekommen. Am Ende des Albums gibt es noch das Instrumentalstück Paradise, bei dem er von Toumani Diabate an der Kora unterstützt wird. Diabate, der auch schon beim ersten Album dabei war, liefert hier ein wunderbares Zusammenspiel mit Vieuxs Gitarre und zeigt, dass auch E-Gitarre und Kora gut miteinenander harmonisieren können.
War das Debüt schon äußerst gelungen, so liefert Vieux Farka Toure mit seinem zweiten Album nicht weniger als sein Meisterwerk ab. Fondo ist knallharte Konkurrenz zum Staff Benda Bilili Album, und das will in diesem Jahr schon etwas bedeuten.
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