Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Terakaft – Akh Issudar (2008)

Ein altes Tuareg Sprichwort lautet: „Aman Iman, Akh Issudar (Wasser ist Leben, Milch ist Überleben)“. Zusammen mit Tinariwens letztem Album Aman Iman würde Akh Issudar genau dieses Sprichwort ergeben. Und in der Tat ist dies nicht die einzige Verbindung, die zwischen diesen beiden Gruppen besteht. Gegründet wurde Terakaft von den beiden Sängern und Gitarristen Kedou ag Ossad und Liya Ag Ablil. Kedou begleitet Tinariwen im Jahr 2001 beim ersten Festival au Desert bei Tin-Essako und wirkte bei 4 Stücken auf deren Debütalbum The Radio Tisdas Sessions mit. Allerdings erntschloss er sich schnell dazu, einen anderen Weg einzuschlagen und gründete zusammen mit Liya Ag Ablil Terakaft. Zum Trio komplettiert wird die Gruppe durch Sanou Ag Ahmed, einem weiteren Gitarristen und Sänger. Das Live Debüt hatte die Band im Jahr 2007 beim Festival au Desert und kurz darauf erschien auch das Debütalbum Bismilla (The Bko Sessions). Nach einer ausgiebigen Europa Tournee, die auch einen gemeinsamen Auftritt mit Tinariwen im Pariser Olympia beinhaltete, nahm die Band in Frankreich ihr zweites Album Akh Issudar auf.

Wenn man Akh Issudar mit Tinariwens Aman Iman vergleicht, stellt man schnell fest, dass Terakaft noch reduzierter zu Werke gehen als ihre erfolgreichen Landsmänner. Die Call & Respone Gesänge und die bluesigen Strukturen sind vorhanden, dies jedoch noch mehr auf das Wesentliche reduziert. Es gibt keine Percussion, keine traditionellen Instrumente sondern nur Gitarren und hier und da mal ein Bass, der auch schon mal funkig aufspielen darf. Die meist elektrisch verstärkten Gitarren sorgen des öfteren für rollende Rhythmen, welche die Musik auflockern. Als Blues’n’Roll könnte man das quasi bezeichnen und trotz der kargen Musiklandschaft gibt es auf diesem Album keinerlei Längen. Und obwohl es die Band gar nicht nötig hätte, wird sie hier und da von Tinariwen Mitgliedern unterstützt. So stammen die beiden Stücke Tenere Wer Tat Zinchegh und Iswegh Atay aus der Feder von Inteyeden Ag Ablil, dem großen Bruder von Liya Ag Ablil. Ersteres wird on Inteyeden auch gesungen. Islegh Teghram stammt dagegen aus der Feder von Ibrahim Al Aghabib. Die restlichen Stücke sind Eigenkompositionen oder selbst arrangierte traditionelle Stücke. So trifft in Djer Aman eine luftig lockere Melodie auf harte Gitarrenanschläge und in Legh Assistane Dagh Aïtma faszinieren die Wechsel zwischen akustischer un elekrischer Gitarre während in Amdagh der Rhythmus seltsam neben der Spur zu liegen scheint. Allen Stücken gemeinsam ist der immer großartige Klang der 3 Gitarren, die nie ins Dudelhafte abschweifen sondern sich immer dem Song unterordnen. Soli sucht man hier glücklicherweise vergeblich.

Akh Issudar ist ein weiterer Höhepunkt in einem an Höhepunkten nicht armen Jahr und Terakaft müssen sich vor der „Konkurrenz“ von Tinariwen oder auch Toumast ganz und gar nicht verstecken. Möge die Milch noch lange nicht ausgehen.

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?