Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Rajery, Ballaké Sissoko, Driss El Maloumi – 3 Ma (Madagascar, Mali, Maroc) (2008)

Auf den ersten Blick scheint es sich hier um ein allzu konstruiertes Projekt zu handeln, doch der Schein trügt. In einem bislang einzigartigen Projekt gelingt es diesen 3 Musikern, die unterschiedlichn musikalischen Traditionen ihrer Heimatländer zu einer wunderbaren Einheit zu verschmelzen.

Germain Randrianrisoa alias Rajery verlor bereits im Alter von 11 Monaten seine rechte Hand. Im Alter von 14 Jahren beschloss er, trotz seines Handicaps das Spiel der Valiha zu erlernen. Die Valiha ist das traditionelle Saiteninstrumnet auf Madagaskar. Das mit einer Zither vergleichbare Instrument besteht aus einem rundherum mit Saiten bespannten Bambusrohr. Zunächst hatte es Rajery nicht leicht und wurde wegen seines Handicaps auch verspottet. Aber er biss sich durch und entwickelte sich zu einem der besten Valiha Spielern des Landes. Er gründete die Band Akombaliha, die einem Valiha-Orchester gleichkam, spielte aber auch in kleineren Besetzungen und vermischte traditionelle Musik mit Jazz. Unter dem Namen Rajery veröffentlichte er bislang 4 Alben, zuletzt im Jahr 2007 Sofera auf dem französischen Label Marabi.

Ballaké Sissoko, geboren in einer Griot Dynastie in Mali, zählt neben Toumani Diabaté, mit dem er das Album New Ancient Strings eingespielt hat, zu den weltbesten Koraspielern. Er spielte mit dem in Mali angesehenen Ensemble Instrumental du Mali, begleitete viele einheimische Sängerinenn und arbeitete u.a. mit Taj Mahal.

Der Marokkaner Driss El Maloumi wurde 1970 in Agadir geboren. Es studierte arabische Literatur und besuchte die Staatliche Musikschule in Rabat. Sein Oudspiel ist nicht nur von westlichen und östlichen Einflüssen geprägt, sondern auch von den Berbern.

„Warum spielte der Oud noch nie mit der Kora zusammen, und die Valiha nie mit dem Oud? Ein Dialog zwischen unseren Kulturen ist nicht nur möglich, er wird uns auch alle bereichern. Unsere traditionellen Instrumente sind ein Symbol dafür, dass wir uns im Geiste vereinen können.“, so die 3 Protagonisten über ihr gemeinsames Projekt. Was in einem Proberaum in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, begann, entwickelte sich zu einer vorzüglichen Kombination unterschiedlichster Traditionen, die zumindest musikalisch gar nicht so fremd zu sein scheinen. Tatsächlich passen die 3 Instrumente perfekt zueinenader, sowohl im Zusammenspiel als auch in den solistischen Einlagen. Es geht um die Weiterentwicklung der jeweils eigenen Tradition, anhand der Verschmelzung mit anderen Traditionen. Das wird schon beim ersten Stück Anfass deutlich, das klingt, als würden die Musiker schon ewig miteinander spielen. Ballakes kristallklare Koraklänge treffen auf die klagenden Laute der Oud El Maloumis und den luftigen Klängen Rajerys Valiha. 3 Ma ist über weite Strecken ien Instrumentalalbum, nur bei einem Stück wird auch gesungen. Beim knapp 9 Minuten langen gleichermaßen majestätisch wie tranceartigen Wüstenblues Awal teilen sich die 3 Protagonisten nicht nur die Soli sondern auch den Gesang, so dass jeder eine Strophe singt. Das Titelstück dagegen ist fast schon Rock’n’Roll an dessen Ende Sissoko auf der Kalabasse seiner Kora den Rhythmus trommelt, während die anderen beite ihre Instrumente nur noch kurz anzupfen, grandios! Im darauffolgenden Kouroukanfouga kommt dagegen die melancholische Seite des Trios zum tragen, und man merkt, wie nahezu perfekt es ihnen doch gelingt, verschiedene Stimmungen einzufangen und musikalisch wiederzugeben. Jeder der Muisiker hat auf diesem Album auch ein Solostück, von denen mir vor allem El Maloumis Rania besonders gefällt, ein Stück, dass er seiner Tochter gewidmet hat. Ganz am Ende des Albums gibt es noch einen unbetitelten live aufgenommen Song, bei dem man noch einmal die ganze Spielfreude dieses Trios zu hören bekommt und wenn sie hier mit ihren Stimmen allerlei Unsinn anstellen, dann merkt man, dass hier auch der Spaß an der Sache nicht zu kurz gekommen ist. Ein gelungener Abschluss eines grandiosen Albums.

Internet

Es soll zwar eine Homepage geben, www.project3ma.com funktioniert aber derzeit nicht. Eine MySpace-Seite gibt es im Moment leider auch nicht.

Label Page (nur französisch)

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?