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Dominick BirdseyDie habe ich selbstverständlich. Aber was nutzt das Wohlwollen, wenn viele der Songs schlichtweg mittelmäßig geraten und die Band es nur zu kaschieren versucht?
Für meine Ohren liegt der wesentliche Unterschied zwischen Friends und Victory weniger in der Komposition als in der Interpretation.
Friends ist in der Ausführung hochglanzpoliert (bildlich gesprochen), manieriert (wie meine Freundin etwa meint, der Victory prompt besser gefällt) und außergesprochen dramatisch (wie meine Wortwohl gewesen wäre), und in dieser Hinsicht, so sehr sie mir gefällt, gelegentlich over the top.
Du hast es extravagant genannt – so könnte man es auch sagen. Friends wäre in jedem Fall in dieser Übersteigerung und Grandezza, um nicht zu sagen Montrösität, nicht mehr zu steigern gewesen (oder jedenfalls nicht gesund).
Man hört, anders gesagt, dass Dr. Joey Talbot auf Victory nicht mehr dabei war. Ich finde es folgerichtig und geradezu wohltuend, dass Hannon etwas „normaler“ arrangiert hat. Gemessen an dem, was in der Rockmusik gängigerweise sonst so abgeliefert wird, ist Victory immer noch anders genug (Bläser, Streicher, Harfe, Glockenspiel etc.).
In der kompositorischen Qualität würde ich nur geringfügigen Nachlass sehen. Mother Dear, Lady of a Certain Age oder The Plough halte ich für Highlights seines kompositorischen Schaffens. Nebenbei bemerkt gefällt mir an Hannon, dass er nun schon seit zehn Jahren auf konstantem, hohem Niveau Songs schreibt und Musik macht.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams