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Damals war ein BAP-Konzert auch ein Treffen mit einem politischen/ideologischen Grundbekenntnis. Auch wenn WN immer wieder erzählt, dass sie nie eine Politrockband waren, sondern eine normale Rockband, die halt über das gesungen hat, was sie bewegt – in den 80s war man halt entweder auf der bürgerlichen Seite oder auf der Friedensbewegten/Alternativen/Anti-Atom-Seite. Und für die war BAP halt nun mal die erfolgreichste Band aus dieser Richtung. Deshalb waren das auch Glaubenbekenntnisse – „wir werden von Tag zu Tag mieh (=mehr)“ und dann alle zusammen: „IMMER MIEH!!!“ (10. Juni) – Scheiß Song, aber halt ein Glaubensbekenntnis – da wurde mitgebrüllt! Und außerdem war damals halt auch die Illusion, BAP wäre so ein Kollektiv, alle gleichberechtigt vom Sänger bis zum Roadie, die alte 7-Zwerge-Illusion, dass die jeden Abend zusammen im Chlodwigeck hocken und gemeinsam ihr Süppchen löffeln. Was ja auch Ende der 70er zutreffend war, aber halt 83 schon lange nicht mehr! Unter diesem Image hat die Band auch gelitten, weil sie das halt nie waren, aber das so rüberkam in manchen Medien und wir das halt auch so dermaßen gefressen haben, dass wir das auch gar nicht anders glauben wollten.
1985 während der Aufnahmen zu Ahl Männer brach die gelebte Lebenslüge dann innerhalb der Band aus und kostete große Anstrengungen die Band danach überhaupt noch zusammen zu halten. Und: „Vun da an war nix wie bessher!“
DA waren die alten BAP gestorben. Dass diese Besetzung sich dann noch durch 3 weitere Alben gequält hat, Kompromisse bis zur Selbstverleugnung machen musste (O-Ton WN: „Ich musste Promotion für Platten machen, die ich komplett scheiße fand!“) und nur durch die Livekonzerte halbwegs gekittet wurde – das hat die Band unglaubwürdig gemacht. Klar, mit Pik7 haben sie versucht nochmal ein Album „als Band“ einzuspielen und nicht bloß Major-Demos nachzubearbeiten wie bei den beiden Vorgängern, aber danach war die Luft endgültig aus. 95 gingen dann Schmal und Steve Borg dafür kamen Werner Kopal und Jens Streifling – mit Amerika machen sie das stärkste Album seit einer Dekade und trotzdem war für den Major auch klar, dass er das auch so nicht mehr lange mitmachen wollte. Er wollte ja immer die international konkurenzfähige Rock-Pop-Musik machen (sei ihm auch zugestanden), aber das wollte WN halt nicht. Er wollte nicht auf’s Kölsch verzichten, wie ihm der Major immer wieder vorgeschlagen hat um das provinzielle Element loszuwerden und er wollte auch nur sehr widerwillig so „schön“ singen wie es von ihm auf den Alben von Ahl Männer bis X für’e U gefordert wurde. Und da WN zur Minderheitenfraktion der Band gehörte und auch so absolute Randfiguren wie Steve Borg oder Mixer Fonz ihn zusammen mit Major/Effendi überstimmten, mussten Schmal und er (und auch später Jürgen Zöller) sich fügen.
Dann hat der Major halt beschlosen, dass nach Comics und Pin ups für ihn Schicht ist und er lieber ohne Kompromisse die Musik, die ihm vorschwebt (siehe Major & Suzan) produzieren will und Effendi ging mit. Fonz auch.
Und dann standen da WN, Jürgen Zöller, Jens Streifling, Werner Kopal und Sheryl Hackett und haben kurz überlegt ob oder wie sie weitermachen wollen und sie taten das richtige.
Deshalb: Der Wurm in der Band war nach Ahl Männer drinn und es dauerte 13 Jahre bis wieder eine Besetzung in der Band war, die in eine Richung zog und nicht aus den beiden Fraktionen Kompromisse ausgehandelt hat.
Die ersten 5 Alben der Band werden meist auch als die besten gehandelt – das erste kann man da außen vor lassen, also Affjetaut bis Salzjebäck. Und da fand/finde ich Major und seinen Beitrag zur Band nach wie vor super! Nach Ahl Männer fand ich ihn immer unerträglicher, habe wie gesagt nach X für’e U der Band auch die Treue gebrochen, weil das nicht mehr BAP war, wie ich sie geschätzt habe. Umso größer dann meine Freude als ich den Tonfilm-Rockpalast von 1999 sah und auch einmal wieder das, was ich an BAP gemocht habe, wieder greifbar war und ich spontan Gänsehauten bei den Neu-Versionen bekam!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue