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wenns ernsthaft diskutiert sein soll (ich weiß, dass ich nicht pseudo bin!) dann folgendes:
geschmacklich gesehen ist musik keine sache der objektivität. right!
aber vom künstlerischen standpunkt her, kann man kriterien anlegen. musikästhetische kriterien. z.b. passen form und inhalt zusammen? und das tun sie definitv bei kristallnacht nicht!
und das spannende ist ja gerade, solche kriterien zu finden, zu definieren, … musik daran zu messen usw.
ich werde da immer missverstanden. ich bin genausoviel und wenig geschmackspapst wie ihr anderen auch! das ist völlig belanglos. mag ich/mag ich nicht.
wenn ich aber das wort gut höre, oder wertvoll oder bester oder so was in die richtung, da klingts objektiv. aber dann müssen kriterien her. ich stelle die nicht auf (außer vielleicht bei dem beispiel oben), ich frage da nur nach! und wenn mir keiner kriterien nennen kann, dann taugt die musik womöglich nichts, auch wenn sie mir oder ihm gefällt. da ist dann nichts objektivierbares drin.
du bist ja alter forumianer, hast vielleicht einige meiner posts gelesen.
ein alter standpunkt war: das ist aber ein guter musiker!
richtig. aber gute musiker müssen nicht gute musik machen. nicht das kunsthandwerk zählt, sondern die kunst. ich wette, dass einige von den casting-bands wesentlich „besser“ singen können als… nenne jetzt wen du willst. deswegen taugt ihre musik aber nicht was.
ich weiß, das ich manchmal so ernst bin. aber es macht eigentlich unglaublich viel spaß, gerade im popbereich kunstästehtische kriterien zu entdecken, aufzustellen, zu überprüfen….
ich warte ja noch immer auf die ästhetische rechtfertigung von progrock. ich würde sie sofort akzeptieren, wenn sie schlüssig wäre. muss die musik aber deswegen nicht mögen.
letztes beispiel: die dead waren ja mal sehr verpönt in gewissen kreisen. ich erinnere mich, wie diedrichsen mitte der 80er oder so einen intellektuellen salto schlug, um sie zu rechtfertigen, fand ich damals gut. er schaffte es, für diese, in punkaugen unband, ein musikästhetisches gerüst zu zimmern, was hand und fuß hatte.
noch ein gedanke: ich brauche dieses gerüst nicht, um musik zu mögen. ich kann aber keine musik mögen, bei der ich nicht das gefühl habe, dass sie qualitäten hat, die ich nicht beim ersten hören erkenne. sie muss geheimnisse haben. wie das lächeln der mona lisa. wie die blumen, die marilyn, die dosen von warhol. um bekannte beispiel zu nennen.
und bap ist soo direkt.
jetzt werde ich wieder wegen pseudo bekrittelt. stehe ich aber drüber. bin alt genug dafür.
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