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Ich habe den Thread erst jetzt richtig wahrgenommen und hole ihn mal hoch.
Erstmal vier, ohne Rangfolge:
Marvin Gaye & Tammi Terrell – The Complete Duets
Enthält auf zwei CDs alle drei Alben sowie noch ein paar Alternativversionen und einige Soloversionen der Songs durch Tammi, u. a. auch zwei ehemalige Solo-Single-B-Seiten, die auf der Essential-Collection Terrells fehlen (diese führe ich nicht nur deswegen nicht auf). Lediglich das Beiheft fällt ab, wirken die Informationen – die nichts wirklich neues enthalten – total unstrukturiert hingeklatscht. Speziell zur Problematik, wer was auf dem dritten Album singt (Terrell oder Valerie Simpson) erhält man so gut wie keine Info. Ansonsten ein Top-Produkt!
Little Esther – I Paid My Dues. A Proper Introduction
Alles wichtige aus den Jahren 1950-53 enthalten, fast alle A- und B-Seiten. Insgesamt 28 Tracks auf einer CD. Es gibt umfangreichere (und deutlich teurere) Zusammenstellungen, die m. E. aber nicht wirklich viel mehr Essentielles enthalten. Jedenfalls reicht diese CD um einen guten Uberblick über das frühestes Schaffen Esther Phillips zu bekommen. Gespart wurde – immerhin ein Billigprodukt – am Beiheft, das nur ein Flyer ist. Am Klang gibt es aus meiner Sicht dagegen nichts auszusetzen. M.E. mehr als nur eine „Einführung“ in die erste Karriere Esther Phillips.
Jerry Lee Lewis – Jerry Rocks, Bear Family Records
Die mit Abstand beste 1-CD-Zusammenstellung von Tracks des Killers, die ich kenne. Als ich jung war habe ich zweimal (und später einmal) den Fehler gemacht, einfach irgendeine Zusammenstellung zu nehmen, auf der vieles mir noch unbekanntes war. Es gibt zahllose Zusammenstellungen, die aber meist nur eine Epoche beinhalten (z. B. seine Sun-Zeit), Rock’n’Roll und Country mischen oder teils späte Versionen enthalten oder einfach nur Singles aneinanderreihen. Auch die Klangqualität läßt bei manchen sehr zu wünschen übrig.
Die Zusammenstellung von Bear Family enthält dagegen das wichtigste (über 30 Tracks) an Rock’n’Roll aus den unterschiedlichen Zeiten (Schwerpunkt natürlich 50er und frühe 60er) in sehr guter Qualität. Neben den bekannten auch ein paar ziemlich unbekannte Tracks, die sich aber sehr gut einfügen. Auf seine Country-Hits wird dabei verzichtet. Ich habe mir diese Kompilation vor längerer Zeit mal ausgeliehen und später auch gekauft, obwohl ich das allermeiste aus anderen Quellen schon besitze. Aber es macht einfach Spaß, ab und zu diese Zusammenstellung ganz zu hören. Wer den Rock’n’Roller Jerry Lee Lewis kennenlernen will, ist hiermit – für’s erste – bestens bedient (für seine Country-Veröffentlichungen gibt es spezielle Zusammenstellungen).
The Marvelettes Forever. The Complete Motown Albums Vol. I
Besitze ich erst seit wenigen Monaten. Praktisch der komplette Output der Marvelettes bis Mitte der 60er (der zweite Teil mit den späteren Veröffentlichungen soll dieses Jahr erscheinen). Enthalten sind auf drei CDs die ersten vier Studioalben, das Live-Album von 1963, die Best Off von 1965 – mit einigen Singles, die sich nicht auf den Alben befinden – sowie noch eine ganze Reihe weiterer Tracks, meist B-Seiten, Liveaufnahmen etc. Das ganze nett aufgemacht als Box-Set mit einem schönen Beiheft. Die Klangqualität des Live-Albums ist zwar sehr mäßig (naja, 1962 aufgenommen) und bei den Alben muss man berücksichtigen, dass Alben damals noch nicht so im Vordergrund standen wie später, sie auch eine ganze Reihe Füller enthalten (speziell „Please Mr Postman“, die anderen Alben sind aber deutlich besser). Trotzdem jede Menge Material für einen relativ geringen Preis.
Wer nur das wichtigste von den Marvelettes für wenig Geld möchte, kann zur „Definitive Collection“ greifen. Die Tracks darauf sind fast optimal gewählt. Probleme mit dem Klang, die mir auch schon bei anderen Motown-Kollektionen aufgefallen sind, halten sich hier in Grenzen.
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