Re: The Sound of German HipHop

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,448

@pinch:

Ich habe Deine Beiträge gelesen. Im Grunde tritt die Argumentation aber weiterhin auf der Stelle. Hier geht es nicht darum, ob US Adepten glaubwürdig sind und Kollegah vor den Hochhäusern in Düsseldorf ein ähnliches Szenenabbild stellt, wie die Songs von Ice Cube, sondern warum deutschsprachiger HipHop in der heutigen Zeit nicht ebenso präsent, relevant, tiefsinnig, inspirierend und wichtig sein soll. Darauf gehst Du nicht ein, sondern erwähnst weiter sturr allseits bekannte Eklektizisten wie Bushido und weitest deren Schema munter auf 80-99% aller Künstler in Deutschland aus. Das klingt wie eine ganz derbe Punchline, ist aber schmal wie eine Hühnchenbrust.

16bars ist – ebenso wie splashmag, rap.de, hiphop.de, backspin etc. – ein gutes Format, allerdings weiß ich nicht, was Du gesehen hast bzw. ob und warum Du Dir das anschaust, wenn es sowieso alles Ausstoß ist. Und klar mag ich RHP, aber warum da mehr (hörbares) Geschichtsbewusstsein vorhanden sein soll, hätte ich auch gerne mal erklärt.

Zum letzten Part: Das klingt, als wäre mit Eintreten der ersten Aggro Ansagen die Besinnung auf die Wurzeln der Szene verschwunden – als gebe es keinen Soul, keinen Funk, keinen Groove, keine Querverweise, keine Sorgsamkeit beim Umgang mit Sprache, keinen Flow, keine politische oder emotionale Richtung, kein Sampling, keine rotierenden Platten von Rakim, Mos Def und Slick Rick mehr in den Stuben der deutschen Nachwuchsrapper. Was natürlich einfach nur völliger Bullshit ist.

Ich behaupte: Hier trifft 5% gegenwärtige Szenenkenntnis auf 95% Mutmaßung. Aber das hast Du ja letzten Endes schon vor drei Seiten zugegeben.

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Hold on Magnolia to that great highway moon