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pinchWarum sollte man das nicht unter „Jugendbewegung“ (im Tocotronic-Sinne) verbuchen?
Weil Kunst für mich leider Gottes diesen Stellenwert, zumindest gegenwärtig, nicht mehr inne hat. Ich glaube Kendrick fragt deshalb nicht umsonst „When shit hit the fan, is you still a fan?“. Ich tue mir einfach schwer, alles, was gerne von vielen „konsumiert“ wird, als Bewegung zu sehen. Ist Helene Fischer, die White Stripes oder Santiano auch eine Bewegung? Also ich weiß ja nicht.
pinchWas mir an der Haltung oder an einer eventuellen Ironie (die ich allerdings häufig nur als die fadenscheinigste und dümmste aller dummen Begründungen empfinde) im Deutschrap abgeht: es gibt hier keinerlei Entsprechung bzw. Grundlage den amerikanischen Acts gegenüber.
Das ist sicher, größtenteils jedenfalls, ein wichtiger Punkt. Deutscher HipHop muss bestenfalls eine andere Sprache finden, andere Themen, ein eigenes Profil wahren. Mein Problem ist hier lediglich: Das gibt es, zuhauf. Du schießt Dich aber auf die Pappnasen ein, die möglichst wenig Rückgrat und Sprachfinesse, dafür umso dickere Reifen und Copy-and-paste Allüren haben. Daher wärs für mich eher interessant zu wissen, mit was Du Dich aus der Szene in den letzten Jahren beschäftigt hast. Was hältst Du von Leuten wie Dilemma und Hiob, politischen Werken wie „Alles brennt“, der Münchner Szene mit Wasser und Toni, den Jungs von den Antilopen, Mädness und der Crew aus Darmstadt, dem ganzen Stuttgarter Zirkel, Retrovertretern wie Spill, Kurt Huss oder Koryphäen wie Davis? Gibt wahrscheinlich noch ein paar Dutzend mehr. Das würde mich jedenfalls mehr interessieren, als der zehnte Verweis, dass Du adaptierten Gangsta Rap von Haftbefehl doof findest – das ist so absehbar wie eine Bushido Platte.
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Hold on Magnolia to that great highway moon