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Weswegen? Pi will Ninja Tunes sein, ist aber nur Stefan Raab: Bush dissen, auf Paris Hilton abkotzen, die Grünen und die FDP wählen, Foucault gelesen, aber nicht verstanden haben… Alles, was Kautz macht, ist 1:1 die Grundbefindlichkeiten seines gefährlich halbgebildeten Publikums zu bedienen. Die heutige Pi-Crowd besteht aus exakt den Leuten, die vor 40 Jahren vor dem Springer-Haus Remmidemmi gemacht und „USA – SA – SS!“ gerufen hätten, weil sie Godard nicht kapierten. Aber dann über Gangster-Rap spotten und über 14jährige Aggro-Berlin-Hörer die Nase rümpfen… ts, ts, ts.
Im Interview gibt Kautz dann auch unverblümt zu, daß er gar nicht anders als seine Hörer sei, bloß einer von ihnen, noch einer mehr mit Polo-Shirt und trendy Ring am Fingerchen, der einfach nur auf den Punkt bringt, was seine Anhänger denken.
Das ist aber gerade das Dilemma des jungen Herrn Kautz und überhaupt das Allerdümmste, was man auf einer Bühne machen kann, denn wenn Otto Normal in der Vorstellung sitzt und sich denkt: Endlich sagt’s mal einer, genau so isses doch, dann macht man als Künstler etwas grundverkehrt falsch. Der Spießer lehnt sich zurück und ist’s zufrieden. Sein Weltbild bleibt bestehen, ohne Risse, ohne Zweifel, doch dafür randvoll mit supersexy Vorurteilen. Darauf einen Lachsbagel mit Latte Macchiato.
Und in dieser geballten Form der Ekelhaftigkeit ist das im deutschen Rap wirklich unübertroffen.