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Titicut Follies (Frederick Wiseman, 1967)
Wiseman bewegt sich mit der Kamera auf den Schultern als Augen der Umwelt innerhalb der Wände und Zäune einer Institution für kriminelle psychisch Kranke und schaut noch genau hin, wenn man sich selbst am liebsten entrüstet und beschämt von der Leinwand abwendet. Als krudes Artefakt einer längst vergangenen Zeit – wie man sich einredet – überblickt er behutsam und unnachgiebig die von Dämonen und Anstaltspersonal gleichermaßen gequälten Seelen, ohne einen Hauch von Mitleid erkennen zu lassen. Erstklassiger und verstörender Debüt-Film.
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Come and Get It (Howard Hawks & William Wyler, 1936)
Auch wenn Hawks hier nicht ganz bis zum Ende bleiben durfte und Wyler bekanntermaßen nur zähneknirschend und unzufrieden mit Film und Situation übernahm, erzählt „Come and Get It“ als Parabel über die Unrast von Gier ein durchwegs unterhaltsames und nur leicht holpriges Portrait eines Verlorenen, das weiter durch eine Handvoll schauspielerischer Perlen fraglos sehens- und empfehlenswert ist.
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