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Das Tagebuch der Anne Frank (Hans Steinbichler)
Einiges ist sicherlich künstlerisch und dramaturgisch diskutabel, insbesondere zu Beginn und Ende des Films, also dort wo die Erzählzeit des Tagebuchs überschritten wird. Und die gefühlsverstärkende Streicheruntermalung hätte man etwas dezenter einsetzen können. Die Inszenierung bewegt sich nie abseits tradierter Mainstream-Arthouse-Konventionen und adressiert das große Publikum, vermutlich kann man an einen solchen Stoff mit Blick auf die Erwartungen der Förderer, Lizenzgeber, Verleiher, Geschichtslehrer und Millionen Leser auch gar nicht anders herangehen -bzw. käme das hierzulande jedenfalls niemandem ernsthaft in den Sinn. Dafür gelingt es Steinbichler immerhin, Anne Frank als komplexe Persönlichkeit zu zeichnen und ein recht heutiges Bild von ihr zu vermitteln. Und Lea von Acken spielt mit einer Sensibilität, Frische und Natürlichkeit, die auch auf ihre Mitspieler, insbesondere Ulrich Noethen und Martina Gedeck, abfärbt – durchaus filmpreiswürdig.
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