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Gestern im Kino:
Tre pistole contro Cesare (Enzo Peri, 1966)
Drei Brüder und ihre Adoptivschwester gegen Enrico Maria Salerno, dessen Schurke sich als wiedergeborener Iulius Caesar gefällt und leider zu wenig Screentime hat. Recht flott inszeniert, nicht infantil in seiner Komik und mit einigen hübschen Ideen, die im Italowestern erst deutlich später wieder aufgegriffen wurden. Eine runde Sache.
Joe… cercati un posto per morire! (Giuliano Carnimeo & Hugo Fregonese, 1968)
Eine lose Neuauflage von Henry Hathaways „Garden of Evil“ mit dem vielleicht seelisch bereits verblichensten Protagonisten des gesamten italienischen Westens. Jeffrey Hunters Partner sind zwar nur hinter dem Gold für einen Neustart her, aber zumindest hängen sie so noch etwas an ihrem Leben. Die andeutungsreiche Regie – ich tippe auf Fregonese als tonangebenden Regisseur – macht nie einen Hehl daraus, dass die Rettungsmission für ihn lediglich einen Aufschub bedeutet, am Ende muss er sich dann halt einen anderen Platz zum Sterben suchen. Bis auf die Titelfigur haben alle Figuren ihre eigenen Träume und Sehnsüchte, der Film eine emotionale Tiefe, die man so ansonsten nur bei Lucio Fulci und Julio Buchs findet.
Und dann ist da noch diese großartige Gesangsszene mit Daniela Giordano, bei der allen Beteiligten (auch hier wieder minus Hunter) die haltlose Begierde aus allen Poren trieft. Fantastischer Film!
Ein paar Worte noch zur, von mir erst etwas gefürchteten, Brunnemann-Synchro: Die passt tatsächlich überraschend gut zur zynischen Abgeklärtheit der Figuren.
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We are all failures, at least the best of us are.