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Gestern zwei Filme, der erste so halbwegs als Überbrückung der Wartezeit – aber es kommt ja meist dann doch anders, und Black Butterflies (Paula van der Oest, DE/NL/ZA 2011) entpuppte sich als aufwühlendes Stück Kino, manchmal etwas schlecht gemacht (Szenen mit hin- und herlatschenden Komparsen, die Rückkehr nach Südafrika im Flugzeugmuseum, wo man den alten Jet verwenden durfte) – aber Carice van Houten verkörpert die zerrissene Dichterin Ingrid Jonker mit einer brennenden Intensität, die sich aufreibt zwischen ihrem Werk, ihrer Sehnsucht nach einem Heim, einer unbändigen Gierde nach körperlicher Liebe.
Danach gab es Mutter Krausens Fahrt ins Glück (Phil Jutzi, Deutschland 1929) – verdammt eindrücklich! Die Klavierbegleitung besorgte diesmal Alexander Schiwow, er spielte wie Maud Nelissen bei „Shoes“, mit Noten, und beide Male überzeugte mich das nicht (Nelissen begleitete „Schuhpalast Pinkus“ danach ohne Noten), wurde die Musik mir zu dicht und zugleich irgendwie zu plätschernd-belanglos. Gestern ging es mit der Zeit dann besser, die zweite Hälfte fand ich dann ganz gut, man merkte auch, dass da wohl einiges an Vorbereitung gelaufen war. Aber das ist egal, der Film wäre auch ohne Musik schwer beeindruckend gewesen!
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