Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
candycolouredclownWofür ich die Safdie-Brüder aber wirklich liebe, sind diese, in jedem ihrer Filme vorkommenden, ein bis zwei surrealen, wundersamen Momente in den ansonsten so lebensnahen, fast dokumentarischen Geschichten.
Oh ja, ich auch! Aber die Safdies (und ihre Clique: Bronstein, Eleonore etc.) sind eben auch seit jeher große Chronisten und Cine-Fantasten eines New Yorks jenseits von Brooklynite-Indie-ismen, da fallen Realismus und filmische Mythologisierung ineinander wie einst bei den großen NY-Filmemachern der 70er (und sind doch eigenständig im Hier und Jetzt drin, erzählen nichts entrückt). „Heaven Knows What“ zeigt das eben etwas direkter als die frühen Sachen. Was für ein Film war denn 2015 auch schon so sehr voll mit der Stadt, in der er spielte? Bei keinem anderen aus dem letzten Jahr bin ich mir so sicher, dass er noch lange bleiben wird.
Falls du übrigens noch ein weiteres visuelles ’15-Meisterwerk sehen willst (gleicher Kameramann!), schau dir unbedingt „Christmas, Again“ an. Du wirst den Film wahrscheinlich alleine schon wegen Kentucker und Hannah lieben, aber die nächtlichen Aufnahmen, 16mm nur durch das Licht flackernder Weihnachtsbeleuchtung erhellt: Das wirkte bei mir nach wie wenig anderes aus diesem fantastischen Jahr.
A propos, im Kino heute Nachmittag:
Bridge Of Spies von Steven Spielberg
Vorbehalte noch und nöcher, die auch noch bestätigt werden. Aber fuck it: Ein Film, der explizit auf der großen, größeren, größten Leinwand genossen werden will! Spielbergs bester seit „War Of The Worlds“. Ziemlich toll.
--
A Kiss in the Dreamhouse