Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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nick-longhetti

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Nick Longhetti
Jeder stirbt für sich allein (Alfred Vohrer, 1976)

Leider dominieren hier theatralisches Schauspiel und oberflächliche Emotionalität – die Hintergründigkeit, die Vohrers Kino noch wenige Jahre zuvor so auszeichnete, war wohl 1976 endgültig nicht mehr gefragt.

Fünf Jahre zuvor sah das noch ein wenig anders aus:


Und Jimmy ging zum Regenbogen (Alfred Vohrer, 1971)

Ein wenig zu gesprächig ist auch dieser Film, dafür hinter seinem ganzen vordergründigen Agentenkram (natürlich habe ich prompt wieder den Überblick verloren) erstaunlich trostlos; ob in der BRD oder im dritten Reich, fast alle laufen immerzu emotionslos und wie sediert (auch Charly Steinberges Kamera nimmt häufig alles nur durch einen Schleier war) durch die Gegend, jeder hinter seiner eigenen geheimen Agenda her. Nur unser junger Held ist da anders, lebendiger – kein Wunder, dass er sterben muss. Und wie zugeknöpft das alles inszeniert ist; Sex existiert in dieser Welt nur als Mittel, mit dem man andere unter Druck setzen kann. Die erste der 70er Jahre Simmel-Verfilmungen, die mir wirklich gut gefallen hat.

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We are all failures, at least the best of us are.