Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
Napoleon Dynamite[…]Fritz Lang spielte nicht herum und brachte Deutschland keine Helden, sondern verdrängte Bösewichter.
Genau das! Langs Schatten aus der Vergangenheit tauchten danach immer wieder in ähnlichen Produktionen auf. Ein, wie ich finde, maßgeblicher Film für das Erwachsenwerden des deutschen Genre-Kinos.
Napoleon Dynamite[…]gerade was die exploitative Verschärfung, die emotional ungerührte Darstellung von Gewalt betrifft, die bei beiden immer mehr einer anatomischen Sektion denn lustvollem Exzess glich.
Und da schließt sich dann wieder der Kreis zu dem Regisseur, mit dem diese Diskussion begann; auch Reinls kalte und im deutschen Nachkriegskino ziemlich singuläre („Winnetou 2. Teil“ ist ja im Grunde ein einziges Massaker, das aber immer kühl auf Distanz verweilt) Gewaltdarstellung verrät einen großen Lang-Einfluss.
Napoleon DynamiteIch hätte gerne die nächsten Schritte gesehen, die Filme, die Lang nach „Le Mépris“ und Franco hätte drehen können.
Schade, dass es dazu nie kam. Für Brauners Nibelungen war er ja zuerst vorgesehen; wie er dieses, ihm sehr vertraute, Thema wohl über 40 Jahre später umgesetzt hätte?
Napoleon DynamiteGestern mal wieder gesehen. Es stimmt schon, gegen Ende ist der Film nur noch ein pflichtschuldiges Auserzählen der freien Hamlet-Adaption, davor ist er aber überragend:[…]
Würde mein „ziemlich toll“ nach der letzten Sichtung auch durch etwas wie „grenzgenial“ ersetzen; generell stört auch das spätere Abebben nicht mehr so, das Gefälle ist ja nun bereits vertraut.
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We are all failures, at least the best of us are.