Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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latho
No pretty face

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Napoleon DynamiteLangs Indien-Filme sind auf Augenhöhe mit dem Besten, was er zuvor gedreht hat.

A propos:

The Fall Of The Roman Empire von Anthony Mann

Überlegenswert, ob das nicht Anthony Manns Hauptwerk ist. Der schönste 70mm-Film ever ist es jedenfalls. Die Szenen an der germanischen Grenze, das Forum Romanum (bis heute das größte Außenset der Filmgeschichte and-it-fucking-shows!): Mann dachte sich seinen Monumentalfilm wie einen Western zuerst von Landschaft und Setting her, erhöhte Scope und Grandeur ins Unermessliche und verengte die Story doch wieder zu einem schuldbelasteten Konflikt, bei dem von Anfang an keine Erlösung möglich ist. Pures Genie.

Schön ist er und der Anfang ist grandios, daran kann ich mich auch noch erinnern. Manns Bester eher nicht, aber unter den Monumentalfilmen einer der wirklich guten – auch besser als Manns El Cid, den ich etwas ermüdend fand.

Nick LonghettiIndeed, hier aber ist das anders, spätestens zu Beginn des zweiten Films ist der Rausch verflogen und doch möchte niemand einlenken; sogar der vorher so gutmütige und aufrichtige Terrence Hill lässt sich ohne mit der Wimper zu zucken für seinen König niedermetzeln.

Wie gesagt, ich muss den mal in Ruhe und komplett durchgucken.

Nick Longhetti
Langs Verfilmung ziehe ich auch noch vor, Reinls Nibelungen haben aber wenig mit dem bunten Pappmache-Epos gemein, als das sie gerne verkauft werden. Ist mir generell ein Rätsel, wie man damals darauf kam, dass in seinen Filmen immer nur Friede-Freude-Eierkuchen herrscht (Eine Dokumentation über ihn trägt den schicken Zusatztitel „Kino ohne Probleme“.), in seiner Winnetou-Trilogie steht praktisch immer der Untergang einer ganzen Zivilisation vor der Tür – viel größere Probleme kann man ja kaum aus dem Hut zaubern.

Richtig, klein gemacht hat er sich nie – Winnetous Tod erinnere ich auch noch als Ende der Welt (und kam mir als Kind auch genauso vor)

Nick Longhetti
Wobei das wohl auch dem großen Namen geschuldet sein dürfte, ansonsten gibt es ja kaum etwas, das, insbesondere auch den heimischen Filmverleihen, so wenig gilt wie deutsches Genre-Kino. Dabei ist das völlig richtig:
[…]

Neulich liefen die im Fernsehen und ich hatte 10 Minuten zugesehen (Hubschmied und Paget in der Wüste, das Pferd muss dran glauben) und war mal wieder von Langs Meisterschaft in Sachen Raum und Zeit geplättet.

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