Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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nick-longhetti

Registriert seit: 08.07.2011

Beiträge: 655

latho“Menschliche Schwäche“ ist ja so ein Thema im deutschen Nachkriegskino, das auch entschuldigend eingesetzt wurde, „Kann ja jedem mal passieren“.

Indeed, hier aber ist das anders, spätestens zu Beginn des zweiten Films ist der Rausch verflogen und doch möchte niemand einlenken; sogar der vorher so gutmütige und aufrichtige Terrence Hill lässt sich ohne mit der Wimper zu zucken für seinen König niedermetzeln.

lathoStattdessen gab ich Langs expressionistischer Ausstattungsorgie den Vorzug, aber ich werde mich wohl mit dem Film befassen, ebenso wie mit diversen anderen Nachkriegsfilmen auch[…]

Langs Verfilmung ziehe ich auch noch vor, Reinls Nibelungen haben aber wenig mit dem bunten Pappmache-Epos gemein, als das sie gerne verkauft werden. Ist mir generell ein Rätsel, wie man damals darauf kam, dass in seinen Filmen immer nur Friede-Freude-Eierkuchen herrscht (Eine Dokumentation über ihn trägt den schicken Zusatztitel „Kino ohne Probleme“.), in seiner Winnetou-Trilogie steht praktisch immer der Untergang einer ganzen Zivilisation vor der Tür – viel größere Probleme kann man ja kaum aus dem Hut zaubern.

latho(wobei, haha, Langs Indien-Filme jetzt sogar bei Eureka erscheinen).

Wobei das wohl auch dem großen Namen geschuldet sein dürfte, ansonsten gibt es ja kaum etwas, das, insbesondere auch den heimischen Filmverleihen, so wenig gilt wie deutsches Genre-Kino. Dabei ist das völlig richtig:

Napoleon DynamiteLangs Indien-Filme sind auf Augenhöhe mit dem Besten, was er zuvor gedreht hat.

Was hältst du eigentlich von Langs letztem Film „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“, Napo?

Napoleon DynamiteÜberlegenswert, ob das nicht Anthony Manns Hauptwerk ist.

Möglich. Für mich ist es jedenfalls der schönste unter all den schönen Mann-Filmen.

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