Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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genosse schulzGerade der von N_v_F angesprochene „Realismus“ gibt RW doch den letzten Schliff. Der Ayatollah aller Rock’n’Roller hat eben nur noch 4-5 Patronen in seinem Nazipistolen-Köfferchen. Und Max wringt sein Halstuch aus, um den letzten aufgesogenen Tropfen Benzin auch wirklich verwerten zu können.

Dann starte doch einen Kickstarter und dreh selber den Film, den du sehen willst, zum Beispiel so ein tolles Ridin‘-Dirty-Vehikel wie “Bellflower“.

2015 hat George Miller mittlerweile nicht nur die ersten drei „Mad Max“-Teile auf dem Konto, sondern auch Filme mit sprechenden Schweinen, steppenden Pinguinen, ein Familienmelodram, eine Hexenkomödie: Das sollte man bei den Erwartungen an „Fury Road“ nicht ausblenden – er ist ein Mann aus der Mitte Hollywoods und wenn man sich bereits die Budgetsprünge von „Mad Max“ über „The Road Warrior“ hin zu „Beyond Thunderdome“ anschaut, dann sieht man auch, dass er sich diese Position gezielt erarbeitet hat (ist der dritte Teil mit seinem Indiana-Jones-Entertainment nicht der weitaus buntere und unrealistischere, auch seiner Zeit verhaftete?). Ich finde, FR hat Vorzüge, die RW nicht besitzt – und umgekehrt: Scope versus Grittiness. Darauf zu pochen, dass mittlerweile der Autofriedhof und die nackten Ärsche in Leder fehlen, hat so ein bisschen etwas von den Rolling-Stones-Fans, die nicht verstehen können, dass die Band nicht für einen Zehner in der Butze um die Ecke spielt.

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A Kiss in the Dreamhouse