Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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Nick Longhetti
Leider kenne ich keinen einzigen von Käutners (Fernseh-)Filmen („Robin Hood, der edle Ritter“, „Bel Ami“, „Tagebuch eines Frauenmörders“ etc.) aus diesen Jahren, es würde mich sehr interessieren, ob er dort dann auch noch andere Wege beschreiten konnte. Kennst du die?

Ja. Das ist eine Zeit, in der das Pendel bei Käutner nach allen Seiten hin ausschlägt, for better or for worse: Von der Theaterhaftigkeit früher deutscher Fernsehfilme („Tagebuch eines Frauenmörders“) hin zum knatschbunt artifiziellen Tohuwabohu von „Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas“:

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(Hannelore Elsner!)

Nick Longhetti
Auf einen einen zweiten Zündfunken, Dominik Grafs großer Erfolg mit „Die Katze“, reagierte man 1988 dann schon gar nicht mehr.

Dazwischen gastierten noch die wilden Kerle Hollywoods in Deutschland: Fuller drehte eine delirierenden Tatort in Köln, Robert Aldrich und Sam Peckinpah okkupierten die Bavaria mit mustergültigen Genrefilmen – nur wo hinterließen diese Zelluloid-Geschenke einen Niederschlag im geltungsbedürftigen Neuen Deutschen Film? Bis auf Fassbinders brillanten „Lili Marleen“ fällt mir nichts adäquat Schmutziges und Lebenssattes ein.

Nick Longhetti
Der perfekte Nachtrag zur Käutner-Diskussion:
„Epilog“ ist ein waschechter Film Noir amerikanischen Zuschnitts und was für einer.

Stimmt. Ich habe noch einen weiteren Nachtrag: Kennst du Rudolf Jugerts „Film ohne Titel“, für den Käutner das Drehbuch schrieb und den er produzierte? Ein Wundertüte, die umso zauberhafter sein wird, wenn ich nicht zu viel darüber verrate!

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A Kiss in the Dreamhouse