Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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Witek DlugoszGroßartig, oder?

Ja, ohne Einschränkung. Ich habe (Achtung, Übertreibung!) ein paar Stunden gebraucht, bis die Panik, ich würde es nicht schaffen, sondern irgendwann einschlafen und erst einen halben Tag später aufwachen, überwunden war. Dabei sind gerade die letzten drei Teile überirdisch schön.

Für Gudrun Landgrebe würde ich wahrscheinlich eh sofort nach Schabbach ziehen – mit ihr begann für mich der Teil der „Heimat“, den ich gerne ewig weitergesehen hätte.

talking head… und eine recht abgedrehte, nicht in allen Facetten nachvollziehbare Story.

Passt schon. Das großzügige Angebot, dass Paul Thomas Anderson einem macht, ist es, sich in „Inherent Vice“ eben nicht zurecht finden zu können und dennoch im Einvernehmen mit dem Film zu sein. Darin lag schon immer die Scharfsichtigkeit, Klugheit und Präzision von Pynchon – und PTA adaptiert das zwar nicht wortgetreu, aber er kriegt, was viel kostbarer ist, den richtigen Tonfall zu fassen. Außerdem war die Stärke von gutem Film Noir ja nie Whodunit, kausale Gängelei und erleichternde Auflösung, sondern die Erkenntnis von der unauflöslichen Vorworrenheit der Welt, der man dennoch einen, wenn auch noch so brüchigen Sinn abgewinnen müsse. Oder kannst du in weniger als 15 Sätzen sagen, worum es in Hawks‘ „The Big Sleep“ geht?

CleetusJetzt bring ichs fast nicht übers Herz, den Film zu sehen und meine Vorstellung einer Melange aus Don Winslow/Magnum/Jeff Spicoli/GTA:Vice City/Michael Mann/Brenner (Josef Hader) in Rauch aufgehen zu sehen.

Passt schon. Wenn du dir in dieser Kette noch die Wehmut von Altmans „The Long Goodbye“ vorstellen kannst, dann solltest du dir den Film unbedingt anschauen.

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A Kiss in the Dreamhouse