Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
lathoDuck Soup mag auf den ersten Blick (heutiger Augen) Klamauk sein, ist aber eine eminent politische Veranstaltung und Angriff auf totalitäre und nationalistische Systeme. McCarey war der beste Regisseur den die Marxens jemals hatten, bannte er doch die Wildheit und Anarchie (zB. bei der Zerstörung des Limonadenwagens) direkt und unmittelbar auf Zelluloid. Und wenn Harpo Dinge aus seiner Zauberhose holt, ist das die Marx-typische Auseinandersetzung mit der Realität – innovativ, verspielt und immer wieder brilliant.
Als Klamauk würde ich ihn gar nicht abtun wollen. Es steckt natürlich welcher drin und natürlich ist mir auch das Anarchische des Filmes nicht entgangen. Das geht ja sogar beides sehr gut zusammen. Mir gefällt Duck Soup auch dann am besten, wenn er bissig wird, siehe The Laws of My Administration. Mir war auch während des Films bereits klar, dass das ein Film ist, den man sich mehrmals ansehen kann, und wahrscheinlich immer wieder Gags entdeckt, die einem vorher entgangen sind.
Auf jeden Fall möchte ich aus dieser Zeit verstärkt Filme sehen, ich bin ja auch großer Chaplin-Fan, City Lights ist meine Alltime-No.1. Wenn ihr da Tipps habt, nur her damit.
lathoUnd wer Hannah and Her Sisters gesehen hat, weiß, dass dieser Film/diese Szene existentielle Krisen lösen kann.
Ha, ich erinnere mich! Wunderbar! Ich werde bei Duck Soup im Speziellen und den Marx Brothers im Allgemeinen auf jeden Fall am Ball bleiben.
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