Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
latho* * * 1/2 würde ich geben (für Teile 1 und 2). Einmal mehr des Autors/Regisseurs persönliches Befinden hyperbolisch in einer Frauenfigur abgebildet, bei Melancholia funktionierte das für mich gut, bei Nymphomaniac war mir das zu sehr Zwiegespräch, aber eben ungleich, man weiß, nicht erst zum (missratenen) Schluss, wie es ausgeht Skarsgård Figur wurde vorgeführt. Erinnert mich ein wenig an Altman, mit dem komme ich ja oft auch nicht klar. Zudem kommt einem die Figur Joe nie nahe (weder negativ noch positiv), sie bleibt von Triers Sprachrohr, ein Gedankenspiel und Gainsbourg kann sie nicht wirklich mit Leben füllen (Stacy Martin fand ich da besser, aber auch nicht wirklich gut). Gut fand ich die Kamera, in Teilen auch die Mise en Scène in manchen Kapiteln und die Tatsache, dass sich von Trier Zeit nimmt. Abzüge in der B-Note gab’s für Rammstein.
Ja, so ungefähr. ***1/2 würde ich auch geben (für den ersten Teil).
26.11.2014
„Love Streams“ von John Cassavetes (USA 1984). Großartig.
27.11.2014
*“La sindrome di Stendhal“ von Dario Argento (Italien 1996). Hart, aber ziemlich gut.
28.11.2014
*“Die endlose Nacht“ von Will Tremper (Deutschland 1963). Ich hatte zum zweiten Mal das Glück, diesen wunderbaren Nicht-mehr-50er-Jahre-noch-nicht-ganz-Neuer-Deutscher-Film-Film im Kino zu sehen (wo er hingehört). Unerhört modern, mit großartigen Schwarz-Weiss-Ultrascope-Bildern.
03.12.2014
*“To Have And Have Not“ von Howard Hawks (USA 1944). Meisterwerk, drunter geht’s nicht.
05.12.2014
*“The Unforgiven“ von Sang-il Lee (Japan 2013). Sang-il Lee verlegt die Handlung von Eastwoods „Unforgiven“ nach Hokkaidō zur frühen Meiji-Zeit. Seinem Vorbild kann der Film nicht ganz das Wasser reichen – zu sklavisch klebt der Film am Originaldrehbuch und das, was verändert wurde, funktioniert nicht immer (sämtliche Rückblenden beispielsweise). Insgesamt aber trotzdem sehenswert und ein weiteres interessantes Beispiel für die wechselseitige Beeinflussung von amerikanischem/europäischem Western und japanischem Kino. Man sollte ihn aber nach Möglichkeit in Originalsprache anschauen, denn die Synchronisation ist allenfalls solide.
06.12.2014
„Bender’s Big Score“ von Dwayne Carey-Hill (USA 2007). Ich fand „Futurama“ schon immer besser als „Die Simpsons“. Mit den DVD-Filmen wurde das Format etwas überdehnt, aber gut ist der schon.
„Spalovac mrtvol“ von Juraj Herz (Tschechoslowakei 1969). Leichenverbrenner wird zum Erfüllungsgehilfen des Nationalsozialismus. Der Übergang von der eher allgemeinen Beklemmung zum Faschismus kommt etwas abrupt, aber der Film ist dennoch toll und ziemlich avantgardistisch fotografiert.
07.12.2014
*“Gremlins“ von Joe Dante (USA 1984). Könnte bei mir ein Advents-Klassiker werden. Zum zweiten Mal in Folge im Dezember angeschaut, diesmal sogar im Kino. Vollgestopft mit Anspielungen und Zitaten, leicht subversiv und einfach ein großer Spaß.
09.12.2014
*“Jonas“ von Ottomar Domnick (Deutschland 1957). Kunstbeflissener Nervenarzt dreht Proto-Antonioni-Film mit Gershwin-clasht-mit-Zwölftonmusik-Score. Mehr Avantgarde geht im deutschen 50er-Jahre-Kino wohl kaum.
(* = im Kino)
--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"